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Phänomenaler „Brutal Jazz“

Ron Minis Trio im Gelsenkirchener Stadtbauraum

Gelsenkirchen, 04.11.2024
TEXT: Barbara Seppi | FOTO: Stefan Pieper

„Schön wieder hier zu sein“, stellte Bernd Zimmermann am Samstagabend im Stadtbauraum fest, die PublicJazzer waren seit dem Eröffnungskonzert des ersten „New Colours Festival“ im Jahr 2022 nicht mehr in dieser Location zu Gast. Die Begrüßung fiel in Arbeitskleidung aus, denn Zimmermann ist auch Tontechniker und war mit seiner Crew bereits seit dem frühen Morgen mit dem komplexen Aufbau für das anstehende Konzert beschäftigt. Die Künstler des Abends brauchten ein großes digitales Equipment und viele Meter Kabel, auch wenn das Ron Minis Trio aus Tel Aviv von der Besetzung ein klassisches Jazz-Trio ist. „Eines der spannendsten, innovativsten und geilsten der aktuellen Szene“, versprach Zimmermann.

Dass die musikalische Reise sich ganz und gar nicht in analogen Klängen bewegen sollte, war schnell klar. Ron Minis (Piano, Gitarre, Effekte) begann leise allein am Klavier, auf eigenen geloopten Kadenzen formte sich in meditativer Suche eine schüchterne Melodie, immer mit einem dissonanten Ton in der Reihe, wie ein Riss in der Seele, ein Blick hinter eine Fassade. Ein rockiger Sprung auf den Klavierhocker nach dem Eintreffen von Bar Filipowicz (Bass) und Yogev Gabay (Drums) auf der Bühne wandelte die komplette Atmosphäre.

Verzerrte E-Gitarren-Akkorde wurden technisch eingespielt und liefen in Endlosschleife, Minis hämmerte ins Klavier, dazu ein satter Sound von Schlagzeug und Bass, fesselnd, laut, ein echter Heavy-Metal-Rhythmus. Aber bevor sich das Publikum in groovigem Headbanging ergehen konnte, eine Millisekunde Pause und Totenstille, bevor es in einer anderen Tonalität, anderen Rhythmen und manchmal perlenden Klangfarben weiterging.

Jedes Stück von Ron Minis ist ein Universum für sich, das sich stets zwischen ohrenbetäubendem Urknall und funkelnden Milchstraßen bewegte. „Brutal Jazz“, nannte es der Künstler lachend, und „heavy music“. Schwer war hier aber nicht nur laut, sondern gewichtig, jeder Ton, jede Sequenz eine Aussage.

„Anders als erwartet, ich dachte, wir lassen uns berieseln, und dann das!“, lachte Fedora mit Begeisterung. Die Abiturientin des Gauß-Gymnasiums war mit Mitschülerinnen und Mitschülern aus ihrem Musikgrundkurs da. „Wir haben gerade das Thema Jazz und Interpretationsforschung, so war dieses Konzert ein perfekter Abschluss“, sagte Musiklehrer Peter Springer, der sich sehr beeindruckt von der FineArtJazz Reihe zeigte.

Musik in außergewöhnlichen Räumen, unterschiedliche Orte reizvoll mit Kultur bespielen - ein Konzept, das hat auch die israelischen Musiker überzeugte. „Ein fantastischer Start unserer Deutschlandtournee.“ Die Tontechniker, Zimmermann und ein israelischer Kollege am Mischpult, hatten makellose Arbeit geleistet, der phänomenale Sound-Wechsel des Ron Minis Trios war immer einwandfrei zu hören. Viel Applaus und drei Zugaben, ein mitreißender Konzertabend.

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