Bild für Beitrag: Peter Kowald Festival 2018 | Improvisationen! Vom Solo bis Tutti
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Peter Kowald Festival 2018

Improvisationen! Vom Solo bis Tutti

Wuppertal, 10.05.2018
TEXT: Elmar Petzold | FOTO: Elmar Petzold

Die Facetten der improvisierten Musik beim jährlichen Peter Kowald Festival neu beleuchten zu wollen – dafür kooperierte die Peter Kowald-Gesellschaft/ort e.V. erstmals mit dem Verein unERHÖRT e.V., der seine Konzerte unweit vom ORT in der Sophienkirche veranstaltet.

Die Programmverantwortlichen Gunda Gottschalk, Wolfgang Schmidtke und Christoph Irmer haben als „Beleuchter“ sechs besondere Musikerinnen und Musiker ganz unterschiedlicher Herkunft in das Wuppertaler Luisenviertel eingeladen - die Flötistin Doro Kis (kurzfristig für Josephine Bode eingesprungen), den Schlagzeuger Simon Camatta , die Jazz-Saxofonistin Katrin Scherer, die beiden koreanischen Musikerinnen KIM Bo-Sung (Perkussion & Kayagum) und SHIN Hyo Jin (Perkussion & Stimme) sowie den Kirchenmusiker Wolfgang Kläsener (Orgel).

Die sechs Protagonisten sind sich zum Festival erstmals begegnet, kaum zu glauben, denn was an beiden Abenden zu erleben, zu hören und zu erspüren war, war so faszinierend und erfrischend heiter, dass man sich der sichtlichen Spielfreude und dem Spaß am Tun gerne „ergeben“ konnte.

Das durchweg begeisterte Publikum lobte besonders die Finesse der Zusammenführung der unterschiedlichen Klangarten und die subtil differenzierten Energielevel.

Erster Abend Donnerstag – das Schlagzeug eröffnet mit einem mehrminütigen Solo. Wenig später - ein raffiniertes Zwiegespräch zwischen Sax und Percussion wird durch ein kurzes, aber heftiges, Klanggewitter überdeckt – setzt sich dann in geänderter Stimmung fort. Die einzelnen Instrumente lassen sich genügend Zeit einander kennen zu lernen, wobei die Interaktionen eine erwartungsvolle Spannung entfalten.

Jeder Musiker lässt dem anderen den nötigen Freiraum, verbunden mit den Impulsen, die man sich gegenseitig gibt, die spontane Zwiesprache zwischen den Instrumentalisten auszuloten und „gemeinsam eine neue Geschichte mit ganz verschiedenen Stilmitteln zu erzählen“.

Zwischen den beiden Sets werden die schon berühmten und mit viel Liebe zubereiteten Häppchen gereicht.

Ein toller Festivalstart, man ist gespannt auf die Fortsetzung am nächsten Abend.

Zweiter Abend Freitag – es beginnt im ort mit virtuosen Solo-Demonstrationen, bei denen die Musikerinnen und Musiker den virtuellen Staffelstab mit feiner Choreographie nahtlos übergeben. Zum Finale des ersten Sets im ort ein hoch-dynamisches „Tutti“ aller Musiker*innen - Hier erlebt man Glanzstücke improvisierter Musik.

Jazz geht weiter seinen Weg – denn nach Teil 1 des Abends geht es zum Abschlusskonzert die wenigen Meter in die Sophienkirche.

Der große Raum und die nun große Orgel bedeuten natürlich ein gänzlich neues Klangbild, die Musiker*innen verteilen sich weiträumig und beginnen eine ausgedehnte Kommunikation. Es wechselt von sehr ruhigen, sensiblen Passagen zu expressiven Klangeruptionen und wieder zurück. Die lang angehaltenen schwebenden Töne geben dem Orgelsound einen impressionistischen Charakter - Katrin Scherer mit ihrem Saxophon und Doro Kis mit verschiedenen Blockflöten, nehmen diese Stilistik immer wieder wunderbar auf.

Alle, die nicht kommen konnten, haben eine exzellente Gelegenheit verpasst, ihre musikalischen Einsichten zu erweitern. Herzlichen Dank den rührigen Veranstaltern und den herausragenden Musiker*innen für dieses spektakuläre Kurz-Festival.


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