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Organic Earfood

Stefan Bauer & friends in der Altstadtschmiede

Recklinghausen, 20.12.2016
TEXT: Stefan Pieper | FOTO: Stefan Pieper

Mit seinen vier Schlegeln zieht Stefan Bauer harmonische Fäden und malt Klänge, improvisiert trickreich und gibt seinen Mitmusikern allen Raum, um gleiches zu tun. Für so etwas holt er im richtigen Moment die richtigen Mitspieler zusammen. Um ihnen dann vor allem zuzuhören. Denn das ist die wichtigste Qualität im offenen musikalischen Miteinander des Jazz.

Neue Farben bringt dieser Abend durch den kanadischen Hammondorgelspieler Bernie Senensky ins Spiel, dessen Töne und Harmonien wie ein warmer Atem den Band-Sound bereichern. Flexible Schaltstelle für alle Rhythmen und Impulse ist ein aufregend versierter Schlagzeuger namens Bernd Gremm, einem echten Ruhrgebietskinder, der übrigens in den 1980er Jahren in der Psychdelic Rockband The Multicoloured Shades trommelte

Ein aufgeklärt ins Heute verpflanztes Modern-Jazz-Idiom ist der verbindende Nenner für persönlich eingefärbte, vor Spielfreude sprühende Statements. Über weite Strecken verweigert sich die Band jedem „schneller, höher, weiter“. Stattdessen dominiert Lyrik, die aus einer tiefen Ruhe heraus entsteht. Vor allem in langsamen Balladen entfaltet die Mixtur „Vibrafon plus Hammondorgel“ ihre unwiderstehliche Sogkraft. Später klinkt sich Gitarrist Ingo Marmulla als Überraschungsgast ein. Versunken und sensibel die Saiten behandelnd, setzt er locker nochmal eins drauf in Sachen melodiöser Erfindungskraft. Und wenn die Band dann mal das Tempo aufdreht und die Metren und Formen ungerader werden, verblüfft der geschmeidige Flow, der sich durch scheinbar nichts erschüttern lässt. Einmal zu solchen Höhenflügen abgehoben, können auch gut und sicher viele Fixsterne der Jazzhistorie gestreift werden - etwa Dave Brubecks „In your own sweet way“, bei der Bernie Senensky zum Klavier wechselt oder viel später Duke Ellingtons „Isfahan“, welches einmal mehr Symbolcharakter für den musikalischen Weltreisenden Stefan Bauer hat.

Stefan Bauers größtes Anliegen ist es, das Live-Publikum nachhaltig abzuholen. Das gelang einmal mehr beim traditionellen Weihnachts-Gastspiel des Wahl-New Yorkers in der Altstadtschmiede.

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