Bild für Beitrag: Omer Klein & Avi Avital  |Improvisation on Bach
Bild für Beitrag: Omer Klein & Avi Avital  |Improvisation on Bach
Bild für Beitrag: Omer Klein & Avi Avital  |Improvisation on Bach
Bild für Beitrag: Omer Klein & Avi Avital  |Improvisation on Bach

Omer Klein & Avi Avital

Improvisation on Bach

Elmau, 13.09.2020
TEXT: Vera Marzinski | FOTO: Vera Marzinski

Grenzenlose Musik mit Piano und Mandoline von und mit zwei Israelischen Ausnahmemusikern erlebten die Gäste auf Schloss Elmau. Dabei traf Jazz auf Klassik an diesem Abend im großen Konzertsaal.

Avital spielt Vivaldi, Mozart, Scarlatti und auch Bach. Aus der Partia Nr 2 in d-moll für Violine Solo von Johann Sebastian Bach gab er an diesem Abend mit der Mandoline auf Schloss Elmau einige Auszüge, im Wechsel mit Omer Klein, der seine Improvisation on Bach gegenüberstellte. Zwei Genres, die sich sozusagen musikalisch die Hand reichten. Ein besonderes Erlebnis. Auch wenn Avital zuvor sagte, das Improvisieren auf der Mandoline versetze ihn etwas in Panik und er wisse doch immer gerne vorher was dabei herauskommt, ist er auch in anderen Genres zu Hause. Seine Mandoline ist ein Werkzeug, mit dem er Kontinente, Epochen und kulturelle Welten erobert. Egal, mit welcher Musik sich Avital beschäftigt, stets kratzt er an den Grenzen der Klangmöglichkeiten. Sein kongenialer Duopartner Omer Klein komponiert grenzenlose Musik, die der Spitzen-Pianist immer mit viel Raffinesse und Kreativität präsentiert.

Seit drei Jahren spielen Omer Klein und Avi Avital im Duo – seit acht Jahren kennen sie sich. Sie lernten sich in New York über einen gemeinsamen Bekannten kennen, der auch zwei der Stücke komponierte, die sie in ihrem Programm auf Schloss Elmau darboten. Zamzama und Lonely Girl stammen von Omer Avital (*1971), mit dem der Mandolinenspieler Avi gemeinsam das Album „Avital meets Avital“ produzierte. Schon hier ging der Klassiker eine Verbindung mit einem Jazzer ein. Und ein Stück hat er selbst komponiert Avi's Song - sollte er ein weiteres zu Papier bringen, werde es "Avi's other song" heißen, ulkten die beiden Musiker. Omer Klein gehört zu einer Generation junger Israelis, die ihre Heimat Richtung USA verlassen haben und die in Übersee die Jazzwelt erobern. Einiges aus der Feder des Jazz-Pianisten Omer Klein, wie das unbeschwerte Niggun oder die Stücke Yemen und España spielten sie auch an diesem Abend.

Avi Avital ist regelmäßig bei großen Festivals wie Aspen, Salzburg, Verbier vertreten, spielte in der Carnegie Hall am Lincoln Center, in der Berliner Philharmonie und war 2017 Portrait Artist beim Schleswig-Holstein Musik Festival. Geboren in Be'er Sheva im Süden Israels, begann Avi Avital im Alter von acht Jahren die Mandoline zu erlernen, schloss sich dem Mandolinen-Jugendorchester, das unter der Leitung des russichen Geiger Simcha Nathanson stand, an. Er studierte an der Jerusalem Music Academy und am Conservatorio Cesare Pollini in Padua bei Ugo Orlandi. Avital ist Gewinner des prestigeträchtigen Aviv-Wettbewerbs 2007 - der erste Mandolinist in der Geschichte des Wettbewerbs, der so geehrt wurde. Seine veröffentlichten Aufnahmen umspannen solch unterschiedliche musikalischen Genres wie Klezmer, Barockmusik und zeitgenössische Klassik. Im Jahr 2015 wurde Avi Avital mit dem ECHO Klassik in der Kategorie Konzert-Einspielung des Jahres ausgezeichnet.

Die „New York Times“ nannte Omer Kleins Spiel grenzenlos und die „Süddeutsche Zeitung“ zählt ihn zum erlesenen Kreis der Meisterpianisten im aktuellen Jazz, so Karl Lippegaus bei seiner Einleitung zu einem Deutschlandfunk-Interview mit Omer Klein. Klein ist Preisträger verschiedener Jazz-Wettbewerbe; 2006 gewann er den ersten Preis der Jazz Hoeilaart International Competition in Belgien. 2013 und 2015 wurde er der Förderpreisträger für Musik der NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf. 2018 erhielt er den ECHO Award für sein Album Sleepwalkers. Er komponiert originelle, aufregende und sehr persönlich Musik, die Genre-überschreitend ist. Ein Meisterpianist mit viel Kreativität, dessen breites Spektrum sich vom modernen Jazz-Piano über Balkan-Einflüsse bis hin zur arabischen Volksmusik spannt.

Auf Schloss Elmau gab Omer Klein noch ein weiteres Konzert. Diesmal Solo mit Stücken aus seinen Alben – zuletzt veröffentlicht „Radio Mediteran“ mit dem Omer Klein Trio -, aber auch eigene Stücke, die er in der Coronazeit komponiert hat. Unter anderem Quarantaine with you.

Am 16. September wird Omer Klein ein Solo-Konzert in der Münchner „Unterfahrt“ geben. Hier ist ein kleines Live-Publikum vor Ort zugelassen. Omer Klein wird zweimal das gleiche Programm spielen. Das erste Konzert beginnt um 19.00 Uhr, Show 2 startet um 21.00 Uhr, die auch gestreamt wird. Weitere Informationen www.unterfahrt.de. Ein weiteres Solo-Konzert findet voraussichtlich am 4. Dezember bei der Dottendorfer Jazznacht in Bonn statt.


Bild für Beitrag: Omer Klein & Avi Avital  |Improvisation on Bach
Bild für Beitrag: Omer Klein & Avi Avital  |Improvisation on Bach
Bild für Beitrag: Omer Klein & Avi Avital  |Improvisation on Bach
Bild für Beitrag: Omer Klein & Avi Avital  |Improvisation on Bach
Bild für Beitrag: Omer Klein & Avi Avital  |Improvisation on Bach
Bild für Beitrag: Omer Klein & Avi Avital  |Improvisation on Bach
Bild für Beitrag: Omer Klein & Avi Avital  |Improvisation on Bach
Bild für Beitrag: Omer Klein & Avi Avital  |Improvisation on Bach
Bild für Beitrag: Omer Klein & Avi Avital  |Improvisation on Bach
Bild für Beitrag: Omer Klein & Avi Avital  |Improvisation on Bach
Suche