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Noise Rock – Free Jazz

Ava Mendoza – Unnatural Ways

Köln, 03.10.2017
TEXT: Uwe Bräutigam | FOTO: Uwe Bräutigam

Ava Mendoza, eine der wichtigsten Gitarristinnen in der Avantgarde Szene weltweit, spielt mit ihrer Band Unnatural Ways nach längerer Pause wieder im Kölner Stadtgarten. Im Gepäck hat die Gitarristin, die seit einigen Jahren in Brooklyn lebt, ihre neue CD We Aliens. Seit ihrem letzten Auftritt im April 2015 hat sich bei der Sängerin und der Band einiges verändert. Während Ava auf dem letzten Konzert nur bei zwei Stücken gesungen hat und alle anderen Stücke instrumental waren, singt sie nun auf allen Stücken. Sie schreibt schon seit längerer Zeit Lyrik und integriert nun ihre Texte in die Songs. Ihr besonderes Interesse gilt Mythen und Science Fiction. Im Gegensatz zum letzten Konzert sagt sie auch alle Songtitel an.

Aber nicht nur der Gesang verändert ihre Songs, sondern auch die Musik hat sich verändert.

Die Stücke der ersten CD sind experimenteller und sind weiter fare out als ihre neuen Stücke.

Ihre neuen Songs sind dichter, entsprechen mehr der klassischen Songform und insgesamt ist der Noise Rock dominanter.

Das Line Up der Band hat sich verändert. Sam Ospovat, der auch bei den Enablers und Naytronics trommelt, hat den Schlagzeuger Max Jaffe ersetzt. Entsprechend der Musik hat sich auch das Schlagzeugspiel verändert. Jaffe hat vielerlei Deckel und andere Gegenstände auf seinem Schlagzeug eingesetzt und so einen eperimentelleren Sound kreiert. Sam Ospovat bedient die aktuellen harten Noise Rock Stücke mit einem kraftvollen Schlagzeug, eher straight als verspielt. Er hat treibt die Stücke voran und gibt ihnen den richtigen Drive. Ein echtes Stück Schwerarbeit.

Tim Dahl, der Frontmann der Band Child Abuse ist und für Lydia Lunch Bass spielt, begleitete Ava Mendoza schon 2014 auf dem Moers Festival und war auch auf dem letzten Konzert im Stadtgarten dabei. [Er tritt mit Lydia Lunch am 5.12. Sonic Ballroom in Köln auf.]

Tim Dahl spielt mit Ava Mendoza auf Augenhöhe. Ein virtuoser und ungemein energetischer Bassist.

Die Band Unnatural Ways ist definitiv ein Powertrio, daran hat sich bei allen Veränderungen

nichts geändert. Raue Songs, komplexer Songaufbau, geschredderte Bluesstrukturen, hypnotische Soundmatten, psychedelische Einschübe und harter Noise Rock bleiben weiter Ava Mendozas Markenzeichen. Eine ungestüme und großartige Band, die so richtig in keine Schublade passt.

Die meisten Stücke des Konzerts stammen von der CD We Aliens, die auf John Zorns Tzadik Label erschienen ist. Aber auch aus dem ersten Album spielt die Band drei Stücke und ein brandneues Stück wird dem Publikum präsentiert: Flying Saucer Valley.

Das Konzert endet mit einer Band die die Bühne verlässt und den Feedback Noise weiterlaufen lässt. Dann kommen die Musiker nach ein paar Minuten zurück, schalten aus und bedanken und verabschieden sich.

Schön, dass Ava Mendoza wieder im Stadtgarten gespielt hat, es bleibt zu hoffen, dass wir nicht wieder so lange auf das nächste Konzert warten müssen.

avamendozamusic.com/

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