Neustart einer Festival-Legende
Echter live 2019
TEXT: Bernd Zimmermann | FOTO: Bernd Zimmermann
Nach einjähriger Pause fand vom 11.-14. Juli zum 44. Mal das Festival Echter Live in Echternach (Luxemburg) mit neuem Konzept und unter neuer künstlerischer Leitung statt. Grund genug für nrwjazz.net dieses Festival an der deutsch-luxemburgischen Grenze für Euch auszuloten. Festivalort ist die bereits im 7. Jahrhundert gegründete Abtei.
Music – Art – Food. So wurde das Festival angekündigt. Neben dem Abteihof in dem sich die Festivalbühne befindet, gibt es einen zweiten Platz auf dem ein Food & Art Village aufgebaut war. Das Food Village bot den Besuchern mit hochwertigen Produkten regionaler Produzenten, Partnern und Gastronomen kulinarischen Genuss. Ein musikalisches Rahmenprogramm sowie Straßenkünstler und andere Überraschungen sorgten dabei für gute Unterhaltung. Das Art Village ermöglichte es Künstlerinnen und Künstlern, Unternehmen sowie Start-ups aus Echternach, der Region, dem Land und der Großregion, ihre Kreationen und Produkte auszustellen. Außerdem boten Workshops und Yoga-Kurse ein buntes Rahmenprogramm zum Mitmachen für alle Altersklassen.
Dieses neue Konzept an 4 Tagen ein Festival mit angeschlossenem (kostenlosen) Rahmenprogramm durchzuführen, hat, so der luxemburgische Saxophonist und neue künstlerische Leiter des Festivals Maxime Bender, nicht nur den Auftrag hochwertige Kultur in Echternach zu präsentieren, sondern mit diesem, weitgehend von der Stadt Echternach finanzierten Festival, auch für Unternehmen und qualifizierte Arbeitskräfte einen weichen Standortfaktor mit Strahlkraft in die Region und bis nach Deutschland, Frankreich und die Niederlande zu schaffen.
Und da heißt nicht kleckern sondern klotzen. Und so konnte sich das Festivalprogramm auf Anhieb sehen lassen. Der Hauptanker war sicherlich Joss Stone, aber auch mit Donny Mccaslin, Joachim Kühn, Rabih Abu Khalil, Anne Paceo und Electro DeLuxe und vielen anderen, wurde ein modernes, abwechslungsreiches Programm geboten, dass wie selbstverständlich den Spagat zwischen hochwertiger Unterhaltung bis zur künstlerischen Extraklasse bot. Und, wie es in Luxemburg mittlerweile gute Tradition ist, wurden an jedem Tag auch einheimische Künstler präsentiert. So unter anderem das De Läb Orchästra oder KLEIN mit Jerome Klein, Pol Belardi und Niels Engel, diesmal ergänzt mit Claire Parsons. Ebenfalls selbstverständlich ist es hier, dass auf eine exzellente Präsentation mit Licht und Sound wert gelegt wird.
Natürlich ist bei neuen Konzepten nicht von vornherein alles stimmig. Es wäre zu wünschen gewesen, dass das Programm schon eher am Tag gestartet wäre. So musste der auswärtige Festivalbesucher bis zum Abend warten, bis die ersten Konzerte über die Bühne gingen. Aber die Wartezeit ist in Echternach und Umgebung leicht zu überbrücken. Zum Einen ist Luxemburg Stadt gerade einmal 34 Kilometer entfernt und zum Anderen liegt Echternach am Rande der Luxemburgischen Schweiz mit wunderbaren Wandermöglichkeiten. Man sollte also dieses Festival auf jeden Fall im Auge behalten.