Neuer Nachwuchs
Die Tatort Jazz Schule
TEXT: Bernd Zimmermann | FOTO: Bernd Zimmermann
Sonntag nachmittag, im Theatersaal des Thealozzi herrschen gefühlte 80 Grad Celsius. Und doch - die Akteure auf der Bühne - ganz professionell - lassen sich nichts anmerken. Sie spielen was das Zeug hält, denn die Tatort Jazz Schule will für Nachwuchs sorgen.
O.k. - zur Hälfte wirkte das als 3. Werkschau angekündigte Event eher wie eine Senioren-Uni, aber immerhin, Nachwuchs ist Nachwuchs. Von 6 bis 60, alles war dabei und alle gaben vor vollem Haus ihr Bestes. Ob die Trommelgruppe von Uwe Kellerhoff, die Gesangsgruppe von Milli Häuser oder das große Tatort Jazz Schulensemble. Es war ein bunter kurzweiliger Sonntag nachmittag, der nur durch die all zu große Hitze getrübt wurde. Vor allem die Kleinsten verblüfften mit ihrem Spiel vor großem Publikum. Mama, Papa, Oma und Opa - alle waren sie gekommen, um den Jazznachwuchs zu bestaunen und - zu schwitzen. Und wer weiß, wen wir da heute gesehen haben.
Mit seiner 3. Werkschau hat die Tatort Jazz Schule im Thealozzi, das sich selbst als kulturhauptstadtfreie Zone bezeichnet, gezeigt, wo die authentische nachhaltige Kulturarbeit mit viel persönlichen Engagement tatsächlich stattfindet. Und dass seit nun schon 5 Jahren. In solchen Initiativen werden die Grundsteine gelegt, mit deren Ergebnissen sich die Kulturpolitiker in 10 oder 20 Jahren dann voller Stolz brüsten.
Es bleibt zu hoffen, dass nach dem sog. Kulturhauptstadtjahr in den Städten des Ruhrgebiets noch so viel Kohle für Kultur zur Verfügung steht, dass solche Projekte weiterhin bestehen können. Es ist allerdings zu befürchten, das nicht.