Neue skandinavischer Starband!
Rymden in Essen
TEXT: Christoph Giese | FOTO: Christoph Giese
Lässt sich so ein weltberühmtes Jazztrio wie das des Schweden Esbjörn Svensson gut ein Jahrzehnt nach dessen tragischen Tod bei einem Tauchunfall neu aufleben? Denn natürlich denkt man bei „Rymnden“ gleich an „e.s.t“, sind Schlagzeuger Magnus Öström und Bassist Dan Berglund doch die beiden langjährigen Trio-Partner Svenssons gewesen.
Jetzt drückt der nicht minder bekannte Norweger Bugge Wesseltoft in die Tasten dieses neu gegründeten skandinavischen Dreiers, der im Februar mit „Reflections & Odysseys“ das gemeinsame Debütalbum auf den Markt brachte. Und Wesseltoft ist weniger der popaffine Romantiker wie Svensson es war, sondern mehr in den elektronischen Spielarten des Jazz verortet.
Und so musizieren da nun zwei Schweden und ein Norweger in der Essener Philharmonie und lassen sich gegenseitig durchaus Raum, was „Rymden“ zu Deutsch auch bedeutet. Und ja, man hat noch das mal wummernde, mal singende Bassspiel und das durch einen Verzerrer gejagte Streichen mit dem Bogen von Dan Berglund im Ohr von früher. Aber „Rymden“ klingen dennoch anders. Nach Prog-Rock, gutem altem Fusion-Jazz der 1970er und avantgardistischen Klangsuchen.
Akustische, melodieverliebte Momente wechseln sich ab mit schweren, düsteren Klangbrocken, die durch experimentelle Videoprojektionen auf großer Leinwand visuell noch verstärkt werden.
Sicher, das Konzert hat ein paar Längen. Und ein paar Soundspielereien zuviel. Aber mal sehen, wie sich „Rymden“ noch entwickelt. Bei „e.s.t“ war das schließlich auch ein jahrelanger Prozess.
CD-Tipp: Rymden „Reflections & Odysseys“ (Jazzland/edel)
Weiterer Termin: 27.10: Dortmund, domicil