Bild für Beitrag: Musikalischer Friedensbotschafter | Giora Feidman & Friends
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Musikalischer Friedensbotschafter

Giora Feidman & Friends

Köln, 15.11.2022
TEXT: Vera Marzinski | FOTO: Vera Marzinski

Giora Feidman begeistert seit Jahrzehnten mit seiner Klezmermusik. Im Rahmen der „Friendship-Worldtour“ gastierte er in der Kölner Philharmonie - Anlass der Tour ist das 75-jährige Bühnenjubiläum des Künstlers. Er bat das Publikum „Begleiten Sie mich auf eine musikalische Reise und lassen Sie sich durch die Magie der Musik verzaubern“.

Schon vor Beginn erhielt Giora Feidman stehende Ovationen. Gleich stellte er klar, dass er wegen seines Bandscheiben-Problems länger bis zur Bühne benötigt habe. Dies sei wohl eine deutsche Krankheit. Und dazu sein weiterer Kommentar „Ich bin ein Jude – I feel home in this country“. Feidman kommentiert zwischendurch die Stücke im Programm „Giora Feidman & Friends“, und den Hintergrund zur gleichnahmigen neuen CD: „Meine Message für die Welt: Freundschaft, Frieden, Liebe“. Musik sei die Sprache der Seele – „durch sie sprechen wir dieselbe Sprache“. Er verstehe sich als Friedensbotschafter. In Köln begleiteten ihn auf der Bühnenjubiläums-Tour Pianist Sergej Tcherepanov aus Nordkasachstan, am Kontrabass Nina Hacker, Cellist Germán Prentki stammt aus Montevideo/Uruguay und Piotr Niewiadomski ist aus Polen und spielt Violine. „Wir sind hier als eine Familie“, betonte Feidman und ein guter Freund für ihn sei Gott und zudem sei er in Köln mit seiner Klarinette: „also a good friend“.

Mit einem Gebet – „Personal Prayer“ – begann das Konzert. Ein Stück von Feidman komponiert. Seit er auf der Bühne steht, engagiert er sich als Vermittler zwischen Kulturen und Religionen – vor allem zwischen Israelis und Palästinensern. Diese Botschaft vermittelten auch die Titel des Abends, wie „Respect“, „Power of Love“, „Happiness“ oder „Friendship“ des iranischen Komponisten Majid Montazer. Die meisten Kompositionen, die die fünf Musiker meisterhaft spielten stammten von Majid Montazer. Auch das „With the Locomotive along our memories“, bei dem eine Dame aus dem Publikum die Lokomotiv-Pfeife imitierte. Wunderschön auch „Sleep my child, the world is peaceful“. Der absolute Gänsehaut-Moment im Konzert: Feidman spielte Leonard Chohens „Hallelujah“, drehte sich zum Publikum und stimmte das Lied an. Und aus den Rängen der Kölner Philharmonie erklang das singende Publikum. Dazu sein Kommentar: „You sing beautiful!“.

Feidmann brilliert stets als einzigartiger Klarinettist mit einer besonderen Persönlichkeit.Von Mozart bis Gershwin, vom Nahen Osten bis Lateinamerika, von biblischen Gesängen bis zum modernen jüdischen Lied – all das gehört zu seiner musikalischen Magie. Im Zentrum der Worldtour steht Giora Feidmans Botschaft von Frieden und Versöhnung – über Landesgrenzen, Kulturräume, Religionen und Generationen hinweg. Seine Musik spricht eine universelle Sprache: „Wenn ich mein Instrument aufnehme, trage ich eine spirituelle Botschaft von Frieden, vom 'Schalom', in die Welt“, so der Klarinettist. Der Botschafter der Versöhnung” wurde vielfach für sein Engagement für den Frieden und seine besonderen Verdienste um die Aussöhnung zwischen Völkern geehrt. Für den durch sein Lebenswerk geleisteten Beitrag zur Völkerverständigung in Europa wurde ihm der Internationale Brückepreis verliehen. Zudem trägt Giora Feidman das Große Bundesverdienstkreuz, das seinem Einsatz um die Versöhnung zwischen Juden und Nichtjuden in Deutschland Respekt zollt.

Feidman blickt auf ein bewegtes Leben zurück. Geboren wurde er 1936 in Buenos Aires. Schon als Kleinkind faszinierte ihn die Klarinette seines Vaters. Mit 18 Jahren Aufnahme in das bedeutsamste Orchester Südamerikas am Teatro Colón/Buenos Aires. Drei Jahre später Festanstellung beim „Israel Philharmonic Orchestra“, wo er 18 Jahre blieb. Anfang der 1970er verließ er Israel und ging als Solist nach New York/USA. In Deutschland wird Feidman 1984 mit Peter Zadeks Inszenierung von Joshua Sobols Holocaust-Stück "Ghetto" bekannt. Er spielt die Klarinettenmelodien in Steven Spielbergs Holocaust-Drama "Schindlers Liste" (1993) ein - für die Musik gab es einen „OSCAR“. Auch in den deutschen Filmen "Jenseits der Stille" (1996) von Caroline Link und "Comedian Harmonists" (1997) von Joseph Vilsmaier ist er zu hören.

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