Most funky und fresh vibes
Roy Ayers in Köln
TEXT: Sven Breidenbach | FOTO: Sven Breidenbach
Dem vielleicht hipsten, laut Entertainment Weekly möglicherweise »the best jazz/R&B artist you don’t know« auf jeden Fall »Most funky« lebenden Jazzmusiker kommt die Ehre zuteil, von jungen Leuten verehrt zu werden.
Das kommt daher, dass DJ Gilles Peterson ihn in den Neunzigern bei BBC rauf- und runterspielte. Roy Ayers wurde zur authentischen, oft eingeladenen Kultfigur der Acid- und Nu-Jazz-Szene. Sein größter Hit »Everybody loves the Sunshine« krönte den Blaxploitation-Film »Coffy«, und seit die alten Platten wieder auf dem Markt sind, bedienen sich ihrer Leute wie Mary J. Blige, A Tribe Called Quest und Erykah Badu. Was der 68-jährige anpackt, wird zu »Fresh Vibes«. So schreibt es das Intro auf der Seite vom CBE (www.cbe-cologne).
Das Publikum von alt bis sehr jung. Alles steht unter den Gleisen. Zu Anfang sagt Roy: "I thank your parents, I thank you grandmothers and grandfathers". Die Menge schmunzelt, und der Einstieg in den Abend ist perfekt Inzwischen ist er 71 Jahre alt, trägt eine teenager hippe -ich nenn es Mütze-. Seine Jungs sind gut drauf. Die Stimmung kommt immer höher und auch die Band steigert sich von Song zu Song. Hier und da eine kleine Anekdote.
Die Band: Roy Ayers - vibraphone & vocals // John Pressly- vocals // Troy Miller - drums // Tony Smith - guitar // Mark Adams - keyboards // Donald Nick - e-bass // Raeford Gaskins - saxophone.
2003 im Sommer habe ich diese Combo zuerst und bisher leider auch zuletzt in England erlebt. Und dieser Abend sagt mir, werd zum Groupie, reise der Band hinterher.
Beim Fotografieren an der Bühne holt mich John auf die Bühne. "Machs dir bequem und hab Spass" - so wirkt die Einladung. Und dann kann ich Zeuge werden eines unglaublichen Trommelsolos von Troy Miller. Sagenhaftes Tempo, geschickt und gelenkig. Zwischendurch trinkt er mit einer Hand, man glaubt er müsse drei haben. Dann balanciert er den Stick auf dem Kopf und trommelt weiter.Zum Finale kreuzt er seine Arme hinter dem Rücken und spielt wie ein Gummimann. Sagenhaft und mitreissend. Der Bassist fragt danach "What does I play the bass mean in German?". "Ich bin da Basspieler" stellt er sich dem Publikum vor und hat es auf seiner Seite. Ein fantastischer Abend und wie man auch von echten Roy Ayers Fans hören kann, ein famoses , ganz besonderes Konzert. Die Jungs haben sich wohl gefühlt.
Ich auch! Thanks Ludwig ! Danke auch an Gaby die Dame von der Location. Wir kommen wieder !