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Mit viel britischem Charme

Alison Raynor Quintet in der Altstadtschmiede

Recklinghausen, 29.09.2018
TEXT: Stefan Pieper | FOTO: Stefan Pieper

Bassistinnen und Bassisten, die zugleich Bandleader sind, haben eine lange Tradition im Jazz. Liegt es daran, dass der Bass für das solide Fundament in einer Combo zuständig ist? Bei der Britin Alison Rayner laufen auf jeden Fall viele musikalische Fäden zusammen – das bewies ein Gastspiel ihres Quintetts in der Altstadtschmiede aufs Eindrücklichste!

„Very british“ gibt sich diese Combo, mit diesem typischen kultivierten Charme. Wer mochte bei diesem gehaltvollen Jazz-Export aus der vibrierenden Londoner Szene noch an so etwas wie Brexit denken, wo diese drei Damen und zwei Herren in inspirierter Bestform aufspielen! Alison Raynor, die ihre Stücke auf deutsch anmoderiert, geht authentisch und ehrlich an die Materie ran – so geht Jazz, der ans Eingemachte geht! Sie lässt sich von vielen Dingen inspirieren, vor allem gerne von Reise-Eindrücken! Die Weiten Schottlands inspirieren zu einem lyrischen Thema, aus dem dann komplex ausformulierte Improvisationen hervorgehen. Mal hat sie während eines Indien-Aufenthaltes die rhythmischen Ideen eines traditionellen Perkussionsensembles aufgesogen. All dies gibt ihrer eigenen kompositorischen Sprache neue Nahrung gibt - vielleicht so ählich, wie ein Duke Ellington vom Exotischen immer neu beflügelt wurde. All dies taugt in ihrem Quintett bestens dazu, sich zu großen Gesten aufzuschwingen undfantasievolle Bögen zu spannen, in denen sich diese Spielerinnen und Spieler solistisch die Bälle zu spielen.

Etwa wenn Pianist Steve Lodder seine Läufe aufblitzen lässt, oder die Saxofonistin Diane Mc Loughlin vorzugsweise auf dem Sopran sinnlich-hymnische Beschwörungen spielt, derweil es Gitarristin Deirdre Cartwright wunderbar swingen und rocken lässt. Die Stücke spannen oft sehr weite, kontrastreiche Bögen – und transportierten in der Alstadtschmiede doch so viel beflügelnde Leichtigkeit und unverbrauchte Frische.

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