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Mit Einzelradaufhängung und ohne Sperrdifferential

4WD in der Alten Oper

Frankfurt, 20.04.2019
TEXT: Sven Breidenbach | FOTO: Wonge Bergmann

Auf der Hinreise lese ich in der JazzThing eine Rezension. Einmal pro und einmal Kontra. Ich bin gespannt auf den Abend und habe keine Erwartung, zumindest nach Lektüre des Artikels ein weder noch.

Die Spielstätte alte Oper ist wirklich ein imposanter Ort. Das Publikum ist neugierig, ich treffe Menschen die wohl im Fernsehen einen kurzen Kulturhinweis dazu gesehen haben. Sie sind neugierig. Genauso wie ich.

Das erste Lied: She Never gived up. Nils Landgren stimmt das Publikum mit einem leisen, sing a Long auf den Abend ein. Als Aperitiv, oder zum Vorglühen, wie bei alten Dieseln. Nur seine Stimme schnurrt hoch, höher als ein Common Rail. Langsam steigt er um auf seine rote Posaune. Eine melodische Overtüre. Ohne Software. Einfach echt.

Danach freut er sich hier in Frankfurt zu sein, es sei schön, aber kalt. Heute Abend spielen zwei Schweden und zwei andere. Also zur Auflösung: Für Volvo spielen Nils Landgren und Lars Daniellson, für die anderen Michael Wollny und Wolfgang Haffner. Schnell setzt er nach: "An meinen beiden Flanken, habe ich zwei Franken". Ja, das ist anders als Schweden.

Bei Lady Madonna, fällt mir besonders das Schlagzeug Solo in Ohren- und Augenschein. Haffner drummt und wirbelt, ein bisschen so "ich bin der König im Affenwald", richtig schön enthusiastisch und zum Schluss fliegen die Drum-Sticks in die Luft.

Another day in paradise. Das Paradies klingt zerbrechlich. Leicht. Und gleichzeitig so erdverbunden. Bei Wollny am Klavier plätschern die Wellen an den Strand, die Posaune nimmt den guten Groove und plötzlich ist es schwerelos das Paradies.

Der Titel Song 4WD - rhythmisch fette Basslinie, wie im Dolby Surround Paket. Gläser im Flügel, wie das leise klappern von Krimskrams, der in der Mittelarmlehne liegt. Das Schlagzeug wie schmatzende Pfützen mit Sequenzen einer Verfolgungsjagd. Aber wenn man es mit einer alten Pferdekutsche zu tun hätte statt mit einem modernen SUV, könnte es auch die Pferde bei einer Jagd im Wilden Westen sein.

Diesem Ausflug folgt Maybe I am Amazed. Hier sind für mich keine nennenswerten Auffälligkeiten zu hören.

Nun kommt das persönliche Lied von Wolfgang Haffner. Lobito heißt im spanischen kleiner Wolf. Er präsentiert die Anmoderation mit kindischer und diebischer Vorfreude. Mich steckt es an und lässt mich gespannt zuhören. Er bedient das Schlagwerk wie ein großer Wolf, haut drauf. Gnadenlos die Zuhörer von seiner Botschaft zu überzeugen. Aber der kleine Wolf ist etwas älter und größer und meine Begeisterung kennt keine Grenzen. Ein für alle ansteckender Rhythmus. Ein wenig wie beatboxen mit dem Schlagwerk. Kindliche Spielfreude, ausgelassen und ansteckend. Fast wie eine Botschaft "Rettet das Spiel" (- und die Freude daran).

Groovig. Abwechslungsreich, das letzte Stück ist von Michael Wollny, selbst komponiert. Es begeistert mich, hat viele Facetten, selbstentworfen ist mir lieber als nur nachgespielt und anders interpretiert.

Die fast letzte Zugabe ist einer Ballade gleich. Eine schöne Klammer zum Anfang.

Die dann bald allerletzte Zugabe widmet die Combo Greta, der Klimaschützerin aus Schweden. Nils Landgren kennt seine Familie, gut dass der Albumtitel keine CO(2)-Emissionen direkt hat. Diese letzte Geschichte zeigt die Verbundenheit des Vierzylinders auf den unebeneren Wegen der Unterhaltung. Es ist mehr als einfach nur Zuhörmusik. Für mich sind die persönlichen Lieder auf dem Album dennoch die guten.

Vielen Dank auch an die Organisatoren der alten Oper, beste Orgamisation und das erlebe ich nicht oft, diese Unterstützung auch wenn Sie sich kurzfristig ergeben hat.

Ein schöner Abend klingt aus, nicht auf allen VIEREN, sondernklimafreundlich mit Ökostrom nehme ich die Bahn heim. Ein toller Auftakt ins Wochenende.

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