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Mit der Lizenz zum Tröten │ „Deep Schrott“ in Bergneustadt

Bergneustadt, 26.01.2014
TEXT: Vera Marzinski | FOTO: Vera Marzinski

Es fehlten nur noch die dunklen Sonnenbrillen – dann wäre es wahrhaft ein Geheimagenten-Thriller auf der Bühne geworden. In dunklen Anzügen, mit ihren riesigen Basssaxophonen auf extra angefertigten Ständern spielten sie in den tiefsten Tontiefen mit der Lizenz zum Tröten. „Deep Schrott“ zelebrierten einen besonderen Auftakt zum fünftägigen „Jazz & Musik Festival Bergneustadt“ im Krawinkelsaal. Die vier Bass-Saxophonisten stellten unter anderem Stücke aus ihrer gerade herausgebrachten CD „The Dark Side Of Deep Schrott“ vor und zeigten, dass „dicke Backen-Musik“ auch mal ganz, ganz anders klingen kann. Die „dicke Backen-Musik“ hatte zuvor Bergneustadts Bürgermeister Gerhard Halbe in seiner Begrüßung angesprochen, die für ihn mit Blasinstrumenten in Verbindung steht. „Deep Schrott“ ist allerdings ein Ensemble, bei dem man vergessen muss, was man bisher über Blasmusik gehört hat. Keine Klassik – bis auf ein Schubert-Stück, das aber gar nicht kammermusikalisch daher kam – und ansonsten hauptsächlich Heavy Metall. Aber selbst vor Discomusik von Kylie Ann Minogue und Abbas „The Winner takes it all“ machten sie nicht halt. Und das als das erste und einzige Bass-Saxophon-Quartett der Welt mit Andreas Kaling , Wollie Kaiser, Jan Klare sowie Gründer und Moderator Dirk Raulf. Aus dem Reich der ganz tiefen Töne kamen die Kompositionen, die vorzugsweise aus der Schwermetall-Werkstatt des Rock stammten. Musik von Black Sabbath, Nirvana oder The Doors in “Deep Schrott”-Arrangements.

Um den sehr großen Tonumfang ihrer Instrumente nutzen zu können, verteilen die Musiker die Stimmen auf die einzelnen Instrumente, wodurch die Titel eine sehr interessante Dynamik erhalten. So wie bei „Black Sabbath“, das sehr spährisch beginnt. Mit Meeresrauschen, Windböen, Quietschen, Pfeifen und sehr dunkel anmutenden Melodie-Sequenzen. Sehr interessant auch die Suite „Lynch“, die aus mehreren Stücken besteht, zu denen „Personal Jesus“ von Depeche Mode zählt. Auch Neubearbeitungen von Hanns Eislers „Einheitsfrontlied“ oder „Und endlich stirbt die Sehnsucht doch“ hatten sie dabei. „Das Wirtshaus“ aus der Winterreise von Schubert widmeten sie Axel Krieger und seinem Schauspielstudio in Erinnerung an die schönen Abende dort, wie Frontmann Dirk Raulf sagte. Im Sommer 1994 öffnete das kleine Schauspielhaus in Bergneustadt seine Pforten in einem kleinen Bistro an der Kölner Straße. Heute kann Theaterleiter Axel Krieger auf 20 Jahre Schauspielhaus zurückblicken, in denen viele namhafte Künstler mit Kabarett, Comedy, Schauspiel, Musik und Tanz professionell auf der kleinen Bühne standen. Im alten Bergneustädter Traditionshaus finden zwar nur 45 Gäste Platz, aber gerade in dieser familiären Atmosphäre treten die Künstler gerne auf - so auch „Deep Schrott“. Wer den grandiosen Abend im Krawinkelsaal – für das Festival war das Schauspielhaus eindeutig zu klein - mit den vier Musikern verpasst hat: am Freitag, 9. Mai 2014 sind sie mit drei weiteren Musikern und Meret Becker im Bergneustädter Krawinkelsaal als „Dirk Raulf Orch. feat. Meret Becker“ zu sehen und zu hören.

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