Bild für Beitrag: Milli Häuser Jazzband |  ‚The legend of Monk`
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Milli Häuser Jazzband

‚The legend of Monk`

Bochum, 17.05.2025
TEXT: Heinz Schlinkert | FOTO: Reiner Skubowius

‚The legend of Monk` von Milli Häuser debutierte im Bochumer Kulturrat. Im September gibt es vier weitere Auftritte dieses aufwändigen Projektes in Dortmund, Iserlohn und Oberhausen. Mit dieser Inszenierung über die Person und die Musik von Thelonious Monk hat Milli Häuser ein Stück Ruhrgebietsgeschichte geschrieben, denn schon vor 12 Jahren fing mit einem Konzert in der Bochumer Christuskirche alles an. Danach kam die CD ‚Les Monkophoniques‘ heraus, Joachim Raffel (p), Uwe Kellerhoff (dr) und Nils Imhorst (b) waren damals dabei (s. letztes Foto unten). Das Line-up hat sich im Laufe der Zeit geändert, inzwischen haben Matthias Dymke und Alex Morsey von der Tatort Jazz Hausband den Part des Pianisten bzw. des Bassisten übernommen.

Mit ‚Straight No Chaser‘ beginnt das Konzert, erst einmal als Trio ohne Milli und es klingt fast so, wie man dieses Stück von Monks gleichnamiger CD kennt. Doch dann kommt Milli auf die Bühne im rot-schwarzen Outfit. Sie stellt die Person Monk mit einem Text vor; „komisch „ein seltsamer, schräger Vogel“ war er, irgendwie komisch, dieses Wort wird noch öfter zu hören sein. Sie erzählt, warum sie sich für Monks Musik interessiert, da ist allerhand Wertschätzung für diesen skurrillen hochtalentierten Musiker zu erkennen. ‚Come to me’ singt Milli bei 'Let´s cool One' und bei 'Monk’s Dream’, scatten Milli und Alex Morsey um die Wette.
Erst bei ‚Ich mein dich‘ (‚I mean  You’) singt sie einen deutschen Text, den sie selbst geschrieben hat. Bis auf vier hat Milli alle Texte, auch englische, selbst verfasst. Zwischen den Stücken informiert sie oft poetisch anhand von Zitaten über die Person Monk, begleitet jeweils von einem anderen Instrument. ‚Blue Monk‘ beginnt mit einem Intro auf dem Megaphon, das Milli später sogar zum Scatten einsetzt. Bei ‘Misterioso’ spielt die Band das Thema parallel zum gesprochenen Text, zwischendurch ergänzt von Vokalisen.

Wenn Monk Bass gespielt hätte, so würde es klingen...

‚Ich weiß nicht wie das geht‘ (‚Round Midnight’) singt Milli in dem für Bläser vorgesehenen Original-Arrangement von 1947. Dieses sehnsuchtsvolle Stück begleitet Uwe Kellerhoff zunächst mit dumpfen Schlägen auf den Toms und geht dann zu einem variantenreichen Besenschlagzeug über. Alex Morsey läuft mit dem gestrichenen Bass zur Hochform auf. Wenn Monk jemals Bass gespielt hätte, so hätte es geklungen! Ein langes meisterhaftes Piano Solo von Matthias Dymke gefolgt von einer Scatsequenz, die in einen gesungenen Originalsolopart von Monk mündet, schließen dieses Stück ab.

Die meisten Stücke von Monk waren rein instrumental, doch zu ‚In walked Bud‘ hatte Jon Hendricks 1968 einen englischen Text komponiert und ihn für Monk’s Album ‚Underground‘ selbst gesungen. Milli singt genau diesen Text, Uwe ist, ähnlich wie damals Ben Riley, mit einem einfallsreichen, innovativen Drum Solo dabei, das an den wilden Bebop erinnert.

Wer stellt Thelonious Monk in der Band dar? Die Sängerin Milli, die manchmal mit Hut und Sonnenbrille auftritt? Matthias Dymke, der als  Pianist geradezu dafür prädestiniert wäre? Nein, keiner von ihnen steht für die Person Monk, vielmehr ist es die Musik selbst, die zusammen mit den Texten bei den Zuhörern ein inneres Bild von Thelonious Monk entstehen lässt.
Milli Häuser agiert wie gewohnt sehr rege auf der Bühne, sie singt, scattet, tanzt, trommelt, verharrt manchmal in Posen, z. B. wenn sie an den Bass gelehnt dem Solo von Alex Morsey zuhört. Stücke von Monk sind sehr schwer zu singen. Das sieht man schon an den Noten mit vielen Auflösungszeichen. Schräge Harmonien mit vielen Halbtonschritten machen es schwierig, besonders bei Einsätzen immer den richtigen Ton zu treffen, doch für Milli kein Problem.
Einen deutschen Text zu ‚Well, No You Needn’t‘ zu schreiben war ihr nicht möglich, erzählt Milli, vielleicht weil es im Deutschen nicht so viele kurze Worte gibt wie im Englischen. Mit dieser Zugabe und mit viel Beifall endet ein Konzert, das man durchaus mehrmals hören kann. Vielleicht hat es einige ZuhörerInnen motiviert, sich näher mit der Musik von Thelonious Monk zu befassen.

Die nächsten Konzerte `Legend of Monk'
12.9.    Dortmund    domicil
20.9.    Dortmund    Ev. Pauluskirche    
27.9.    Iserlohn    Henkelmann        
18.12.  Oberhausen    Gdanzka

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