Bild für Beitrag: Marcus Schinkel Trio | Steinway Haus Düsseldorf
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Marcus Schinkel Trio

Steinway Haus Düsseldorf

Düsseldorf, 07.02.2016
TEXT: Uwe Bräutigam | FOTO: Uwe Bräutigam

Im Steinway Haus spielen Pianisten, die die großartigen Flügel auch gebührend zum Klingen bringen. Dieses Mal wurde zum Eröffnungskonzert des Jahres der Bonner Jazzer und Ausnahmepianist Marcus Schinkel mit seinem Trio eingeladen. Das Marcus Schinkel Trio ist mit seinem Programm “Crossover Beethoven“ auf Tour. Am Bass steht Fritz Roppel und am Schlagzeug sitzt Wim de Vries. Das Steinwayhaus ist mit über 60 Besuchern gut gefüllt.

Das Trio spielt Stücke aus seiner neuen CD (siehe Rezension: http://nrwjazz.net/rezensionen/2016/ccrossoverbeethovenmarcusschinkeltrio/).

Der Ausgangspunkt sind Werke von Beethoven, deren Themen Marcus Schinkel aufgreift um dann mit Elementen von Jazz und Rock etwas Neues und Zeitgemäßes zu machen. Etwa das Stück “Die Wuth Über Den Verlorenen Euro“ in dem er die Leitakkorde aufgreift und darum herum ein neues Stück entwickelt. Wie schon auf der CD spielt Schinkel nicht nur am Flügel, sondern setzt auch noch einen Synthesizer ein, mit der er besondere Effekte beisteuerte.

Marcus Schinkel moderiert den Abend und stellt die Frage, ob man einen genialen Komponisten wie Beethoven denn überhaupt bearbeiten dürfe, die Kompositionen seien doch, so wie sie sind, schon perfekt. Aber Beethoven würde heute andere Musik machen, so Schinkel. „Beethoven wäre heute ein Jazzer“. Er sei in Wien berühmt für seine spontanen Improvisationen gewesen, die damals “Phantasien“ hießen. Für Schinkel sind die Melodien das Unvergängliche, aber die Akkorde sind etwas was dem Zeitgeschmack unterworfen sei.

Neben einigen Geschichten aus dem Leben von Beethoven, erzählt er auch einiges von seinem eigenen Werdegang. Wie er als junger Klavierschüler, der mit Klassik sozialisiert war, Keith Jarrett hörte und die Noten dazu suchte, bis er verstand, dass es sich um Improvisationen handelte. Dann suchte er weiter und stieß auf die alten Haudegen des Hot Jazz wie Fats Waller und vertiefte sich immer mehr in die verschiedenen Stile.

Mit einem Klaviersolo über den 3. Satz, dem Rondo, der „Symphonie Pathetique“ setzt er seine persönliche Geschichte in Musik um. Erst spielt er das Original von Beethoven und dann geht es über in den Stil von Fats Waller und Jelly Roll Morten und in einem Parforceritt durch Jazzgeschichte gelangt er dann zu den modernen Jazzern Herbie Hancock, Chick Corea, Keith Jarrett und Brad Mehlau. Eine sehr kurzweilige Lektion in Jazz History.

Live hat nicht nur Marcus Schinkel am Steinway mehr Raum für sein Spiel, sondern auch Fritz Roppel am Bass und Wim de Vries haben mehr Soli, als auf der CD.

Als Tribut an die Rockmusik Wurzeln spielt das Trio “Wind of Change“, ein Schmachtfetzen, den man sich eigentlich nicht freiwillig anhört. Aber verjazzt und ohne den kitschigen Gesang, war er durchaus auszuhalten.

Als Abschluss gibt es ein weiteres Stück mit Kitschverdacht „Ode To New Joy“, aber auch hier gelingt Marcus Schinkel die „Ode an die Freude“ so zu dekonstruieren und zu verändern, dass das Thema im neuen Gewand erscheint. Als Gast spielt hier der Geiger Baptiste mit.

Der Abend in Düsseldorf zeigt noch einmal, welche hochkarätigen Musiker im Marcus Schinkel Trio zusammenspielen.

http://www.marcus-schinkel.de/

www.superstrings.eu/roppel.htm

www.wimdevries.com/


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