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"Listen and wait"

Anna Luca in Wuppertal

Wuppertal, 25.04.2012
TEXT: Walter Jonat | FOTO: Walter Jonat

Mit Freunden nach Wuppertal fahren. Um den Block kurven, die Einbahnstraßen rauf und herunter, fast wie in Köln. Parke das Auto, falls du einen legalen Parkplatz findest oder riskiere abgeschleppt zu werden, falls nicht. Das Auto, meine ich.

Gefunden. Alte Räume, hohe tonnenförmige Decken. Holzboden, großzügige Flächen, früher gewerblich genutzt. Die schmale Holztreppe führt nach oben, wo die Bühne auf Anna Luca wartet.

Eine junge Frau, fast noch ein Mädchen in meinen Augen, steht dort oben Rede und Antwort. Anna Luca . Und dort oben heißt: Wuppertal, das Cafe ADA in der Wiesenstraße. Anna erzählt von ihren deutsch-schwedischen Wurzeln, dem Wunsch Pianistin zu werden und ihrem Musikstudium. Davon, dass sie gerne und viel redet und glaubt, unter Zeitdruck zu stehen und sie die Gedanken des Lebens in eigene Kompositionen umsetzt. Schreiben als Befreiung, Entlastung, als kreative Therapie; nachvollziehbar. Entstanden sind auf diese Weise die 13 Stücke, die auf ihrem ersten Album -„Listen and wait“- Platz finden und nun mit Hilfe ihrer Mitmusiker auf der Bühne sich öffnen. Schon mit dem zweiten Stück beginnen die Beine zu zucken und mit dem dritten, „Listen and wait“ fahre ich auf dem Karussell des Lebens Erinnere mich an Suzanne Vega, dann, mit der aufrührerischen Musik von „Old fellow fear“, an Tom Waits. Und doch sind es die Bilder Anna Luca s, ihre eigene Musik, ihre Farben, hier im Cafe ADA. Sie teilt mit, singt und tanzt ihre Gefühle, sucht und findet ihre Zuhörer, bindet sie mit ein und gibt in „Cigarettes and wine“ dem Cello und der Violine den empfindsamen Raum. Und im weiteren Fortschreiten des Abends entdecke ich das reife Gesicht der Anna Luca und ihrer musikalischen Familie, die aus einem Guss ein homogenes Konzert mit viel Liebe spielen. So wird hier im ADA der Kreis geschlossen, die Tour beendet, an dem Ort, der Anna Luca ein Stück Heimat bedeutet und nicht nur weil sie in Ronsdorf wohnt, sondern weil das ADA auch das ist, was es im Namen trägt: Eine Insel, ein Reservat und Rückzugsraum, was es auch den Menschen verdankt, die Kultur leben.

Da capo, da capo.

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