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Letztes Loft Konzert 2016

Nicht ohne Robert Vol.16

Köln, 22.12.2016
TEXT: Uwe Bräutigam | FOTO: Uwe Bräutigam

Nach zwei jähriger Pause ist Robert Landfermann mit dem 16. Konzert der Reihe „Nicht ohne Robert“ wieder im Loft. Seit acht Jahren gibt es diese erfolgreiche Reihe bereits und einige Konzerte sind auf Labels wie clean feed, Jazzhausmusik und creative sources veröffentlicht worden.

Wer dieses letzte Konzert des Jahres besucht, der begibt sich, wie Loft Betreiber Hans Martin Müller in seiner Einführung sagt: „ins ´Kerngeschäft´ des LOFTs: die frei improvisieren Musik“.

Für dieses Konzert hat sich der Bassist aus dem Klaeng Kollektiv wieder herausragende MusikerInnen aus der Improvisations- und Jazzszene eingeladen. Elisabeth Coudoux am Cello und Philip Zoubek am präparierten Piano, beide aus dem Kölner IMPAKT Kollektiv, Christian Lillinger aus Berlin am Schlagzeug und als besonderer Gast aus Amsterdam die slovenische Pianistin Kaja Draksler. Mit zwei Pianos hat die Band eine ungewöhnliche Besetzung.

Das Konzrt beginnt mit kurzen Klängen, suchend tastend begeben sich die MusikerInnen auf den Weg. Es wird schneller, wie ein Film in Zeitraffer. Dann verdichtet sich langsam die Musik. Philip Zoubek übernimmt mit seinem energetischen Pianospiel die Führung und nach kurzer Zeit steigt Kaja Draksler ein. Eine kleine Verfolgungsjagd der Pianos in Hochgeschwindigkeit. Das Schlagzeug begleitet die beiden. Dann kommen Bass und Cello wieder hinzu.

Es ist faszinierend zu beobachten, welches Gespür die einzelnen Musiker für das Ensemble haben, wann sie sich eingeben und zurückziehen, wie sie genau auf die Mitspieler hören, wie sie sich Raum nehmen oder Raum geben. Einmal ergreift Kaja Draksler die Klöppel um die Pianosaiten zu bearbeiten, wartet, hört genau zu, zögert, legt die Klöppel weg, setzt sich an die Tasten und spielt. Ein andermal greift Robert Landfermann zum Bogen, will ansetzen, hält den Bogen eine Weile, legt ihn zurück und beginnt den Bass zu zupfen.

Das sind nur zwei Beispiele, an denen deutlich wird, da haben die Musiker eine Idee und stellen sie zurück, etwas anderes zu spielen ist jetzt stimmiger. Durch diese Feinfühligkeit und Improvisationsfähigkeit entstehen glänzende Momente des Ensembleklangs, aber auch Räume für das konstruktive und einfallsreiche Zusammenspiel von Bass, Schlagzeug und Piano oder von Cello und Bass oder aber von den zwei Pianisten mit dem Schlagzeuger.

Fast gegen Ende des ersten Sets, entsteht eine Pause, ein Moment Stille, dann setzt Robert Landfermann ein und Philip Zoubek kommt mit seinem hoch energetischen Pianospiel dazu und dann sind alle MusikerInnen im Spiel, es entsteht ein schnelles Jazzstück. Nach den abstrakten Klängen und dem kraftvollen Klavierspiel, swingt die Band, wie aus dem Nichts.

Auch im zweiten Set gibt viele sehr spannende Momente, seinen es die filigranen Improvisationen von Elisabeth Coudoux, die unerschöpflichen rhythmischen Ideen von Christian Lillinger am Schlagzeug oder das großartige Spiel von Kaja Draksler und Philip Zoubek mit viel drangvoller Energie. Hinter allem der Bass des Gastgebers Robert Landfermann , der den anderen Gerüst gibt, eigene Wege geht oder im Dialog mit Cello oder Schlagzeug steht.

So geht Improvisation heute. Ein ganz besonderes Abschlusskonzert im Kölner Loft.

Wir dürfen uns schon auf das Loft Programm 2017 freuen. Da geht es weiter mit aktueller Improvisationsmusik, Jazz und allem was in den Grenzbereichen dieser Musik entsteht.

Junge Talente haben hier eine Chance zu spielen und auch etablierte Musiker kommen gern.

Einen Dank an Hans Martin Müller und allen Mitarbeitern und Unterstützern des Lofts.

Wir freuen uns, dass der Landesmusikrat das Loft mit dem Spielstättenpreis auszeichnete.

Der Preis wird am 11.1.17 um 19 Uhr im Weltkunstzimmer in Düsseldorf übergeben.

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