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Kunst hören, Musik sehen

Eine synästhetische Reise im Bochumer Planetarium

Bochum, 28.11.2025
TEXT: Heinrich Brinkmöller-Becker | FOTO: Heinrich Brinkmöller-Becker

Funky Fish“ – so der Titel eines Solo-Abends von Matthias Dymke, nein, nicht in einem Aquarium, sondern im Bochumer Planetarium. Der umtriebige Pianist ist als Solist und Mitglied verschiedener Formationen („Tatort Jazz“) in der Musikszene des Ruhrgebiets stark verankert, als erklärter Hobby-Astronom ist er gerne Gast des Planetariums und trägt zu einem besonders attraktiven Konzert-Format bei. So auch dieses Mal: Sein Konzert „Funky Fish“ – wie die gerade erschienene CD mit gleichlautendem Titel – bezieht sich auf Malerei, konkret auf zehn Werke von Dorothe Becker, mit der Dymke persönlich und musikalisch befreundet ist. Die zehn Kunstwerke dienen dem Pianisten bei der CD und dem Konzert als Inspirationsquelle.

In launiger Anmoderation gibt Dymke zunächst eine verbale Interpretation der zum Teil abstrakten Exponate, die zusammen mit dem Sternenhimmel auf die Planetariumskuppel projiziert werden. Dann folgt die musikalische Umsetzung der Inspiration. Und die hat es in sich: Rhythmisch prägnante Stücke wie „Funky Fish“ oder „Baumdämonen“ wechseln sich ab mit eher impressionistisch-verträumten wie etwa in „Waldgeschichten“. Die teilweise Verstärkung des rhythmischen Impacts durch eine Fußschelle wäre durch die konsequent durchgespielten repetitiven Bassfiguren gar nicht so sehr nötig. Auf eine penetrant wiederholte Einzelnote zaubert Dymke eine Vielzahl von Akkorden („Blaue Nacht“), ein tanzbarer Boogie („Schweineigel“) begeistert mit hochvirtuosen Läufen. „Katzerei“ bezieht sich auf ein sehr abstraktes Bild: In zwei schwarzen Flächen erkennt Dymke Katzen, aus dieser Idee entwickelt er eine wunderschön frech-tapsige pianistische Caprice.

Ein gelungenes Format fürs synästhetische Erleben 

Als Zugabe drückt der Pianist seine besondere Nähe zur Sternenwelt aus und spielt eine „jazzige“ Variation von „Weißt du, wieviel Sternlein stehen“, dazu in der Kuppel der funkelnde Sternenhimmel (verantwortlich für die Projektion und Technik: Sven Giersch), wunderbar.

Unabhängig davon, wie direkt oder über welche hermeneutischen Umwege über die Malerei die pianistischen Einfälle entstehen: Matthias Dymke gelingt ein virtuoser und variantenreicher fesselnder Piano-Solo-Abend. In der 360°-Kuppel des Planetariums Live-Musik mit Malerei zu kombinieren, erweist sich wieder einmal als gelungenes Format für ein synästhetischen Erleben. Dem Kurator der Reihe, Helmut Schüttemeier, sei dafür ausdrücklich gedankt. Nachvollziehen kann man die pianistischen Deutungen von Matthias Dymke in der aktuell erschienenen CD „Funky Fish“, die Bilder von Dorothee Becker sind im Booklet abgedruckt.

Funky Fish. TIMEZONErecords. LC 12791

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