Konzert im toten Wald
Zwei Pianisten – eine Mission
TEXT: Vera Marzinski | FOTO: Vera Marzinski
Mitten im Wald ein Flügel, daneben ein Schlagzeug, ein Kontrabass und eine Staffelei. Die Gäste, die sich auf den Weg zu dem kleinen Waldstück bei Bergneustadt/Hüngringhausen begeben hatten, erwartete ein besonderes Konzerterlebnis, ein spätsommerlicher Höhepunkt, mit dem Pianisten Roman Nagel im ersten Teil und im zweiten Teil spielte das Trio Laia Genç und Liaison Tonique. Die Musiker ließen sich musikalisch ein auf die Stimmung, auf den Moment und spielten auch speziell für den Wald vorbereitete Kompositionen und „Impromptus“. Wichtig dabei: auf den Zustand des fragilen Ökosystems aufmerksam machen und musikalisch-mahnend zum Nachdenken anregen.
Der Lindlarer Pianist Roman Nagel hat bereits 2021 ein Konzert für den Wald gegeben. "Signs & promises" heißt das von ihm komponierte Stück, das im Mittelpunkt eines Musikvideos stand, das im Wald gedreht wurde. Die Melodie widmete er dem Wald, da er in der Coronazeit den Blick auf den Landschaftsbereich hatte, wo in seiner Kinderzeit ein schöner Wald stand, und im Laufe der Zeit immer mehr Fichten gefällt worden waren. Borkenkäfer und Dürre ließen immer mehr vom Wald verschwinden. Und so entstand "Signs & promises". Dem Thema entsprechend klingt in der Melodie eine gewisse Melancholie durch. Zugleich ist sie hoffnungsvoll und gibt Aussicht auf einen Neuanfang. Auf der abgeholzten Fläche bei Eichholz saß Roman Nagel für das Video an einem Klavier, eine Ballerina tanzte, ein musikbegeisterter Junge schaute dem Musiker zu - die leicht surreale Szene fing die Kamera ein und das Video ging viral. „Sings & promises“ spielte Roman Nagel auch im Waldstück bei Hüngringhausen. Wieder mitten im Wald, am Flügel und vor begeistertem Publikum. Nagel spielt Neo-Klassik - die Stilrichtung „neo-classical“ als „Spielart der New Age Musik", die hörbar durch Spielweisen oder Stilformen der E-Musik geprägt ist; gemeint ist jede Art von Einfluss von der Adaption klassischer Werke (Bach, Pachelbel oder Debussy) über die Atonalität Schönbergs bis hin zur Minimal-Music der amerikanischen Avantgarde. Bekannte Vertreter der Neoklassik sind Ludovico Einaudi oder Nils Frahm. Roman Nagel präsentierte unter anderem Stücke aus seinem Album „Late Bloomers“ (2020).
Natur, Musik und Malerei
Natur trifft doppelt auf Kunst. Mitten drin im Wald und mitten im Konzertgeschehen ein Maler, der die Stimmung des Konzertes einfing. Marlon Nikolai, der sein Atelier in Remscheid hat, bemalte während des Spiels eine große Leinwand abstrakt nach seinem spontanen Empfinden. Auf den abgeholzten Baumstümpfen das Publikum, das sichtlich beeindruckt von diesem Kunst- und Musikerlebnis war.
Laia Genç hatte schon länger solch ein Konzert geplant und freute sich über den regen Zuspruch. Sie wies auf den Zustand unserer Wälder hin und „Wir hoffen trotzdem, dass dieser Wald und dass andere Wälder wieder aufstehen, wieder auferwachsen und wir Ihnen die Möglichkeit dazu bieten können“. Es sei schwierig, fast unmöglich, aber „ohne diese Ökosysteme werden auch wir nicht existieren können - ohne den Wald, ohne die Ozeane!“, so Laia Genç. Dazu passte natürlich auch das Stück „Phoenix“ – so wie Phoenix aus der Asche erstarkt hervorkommt. Dieses Stück ist auch auf der CD „Birds“ zu finden. Mithilfe eines Crowdfunding-Aufrufes gelang es Laia Genç nämlich tatsächlich, ihre aktuelle CD mit ihrem Trio „Liaison Tonique“ um Bassist Markus Braun und Schlagzeuger Jens Düppe zu realisieren. Die aktuelle Periode ihrer Arbeit hat sie hier für immer festgehalten. Die schönsten und intensivsten Momente passieren jedoch oft in den Konzerten. So auch beim Waldkonzert. Unter die Birds-Stücke mischte sich auch ein „Waldesrauschen“ und „Nazimye“ vom 2018 veröffentlichten Album „Change follows vision“. Damit schließt sich der Kreis zur Mission des Konzertes, denn das heißt übersetzt: „Veränderung folgt der Vision“.
Das Publikum saß auf abgeholzten Baumstümpfen
Das Konzert wurde präsentiert von Laia Genç, dem Schauspielhaus Bergneustadt und Piano Faust Wuppertal, die den Flügel mit viel Aufwand an den Konzertort im Wald brachten. Marlon Nicolai bemalte während des Spiels eine große Leinwand abstrakt nach seinem spontanen Empfinden. Auf den abgeholzten Baumstümpfen das Publikum, das sichtlich beeindruckt von diesem Kunst- und Musikerlebnis war. Laia Genç hatte schon länger solch ein Konzert geplant und freute sich über den regen Zuspruch. Sie wies auf den Zustand unserer Wälder hin und „Wir hoffen trotzdem, dass dieser Wald und das, andere Wälder wieder aufstehen, wieder auferwachsen und wir Ihnen die Möglichkeit dazu bieten können“. Es sei schwierig, fast unmöglich, aber „ohne diese Ökosysteme werden auch wir nicht existieren können - ohne den Wald, ohne die Ozeane!“, so Laia Genç. Dazu passte natürlich auch das Stück „Phoenix“ – so wie Phoenix aus der Asche erstärkt hervorkommt. Dieses Stück ist auch auf der CD „Birds“ zu finden. Mithilfe eines Crowdfunding-Aufrufes gelang es Laia Genç nämlich tatsächlich, ihre aktuelle CD mit ihrem Trio „Liaison Tonique“ um Bassist Markus Braun und Schlagzeuger Jens Düppe zu realisieren. Die aktuelle Periode ihrer Arbeit hat sie hier für immer festgehalten. Die schönsten und intensivsten Momente passieren jedoch oft in den Konzerten. So auch beim Waldkonzert. Unter die Birds-Stücke mischte sich auch ein „Waldesrauschen“ und „Nazimye“ vom 2018 veröffentlichten Album „Change follows vision“. Damit schließt sich der Kreis zur Mission des Konzertes, denn das heißt übersetzt: „Veränderung folgt der Vision“.