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Komplexe Perfektion

Oregon im Kurhaus Bad Hamm

Hamm, 11.03.2013
TEXT: Bernd Zimmermann | FOTO: Bernd Zimmermann

Das Quartett um Frontmann Ralph Towner zählt zweifelsohne zu einer der außergewöhnlichen Erscheinungen im oftmals so schnelllebigen Musikbusiness: seit über 40 Jahren begeistern sie ihr Publikum, ob in renommierten Konzertsälen oder auf ihren Tourneen um die halbe Welt.

Bereits Mitte der 1960iger Jahre taten sich Ralph Towner und Glen Moore als Studenten der Universität von Oregon zusammen. 1969 stieß dann der Tabla- und Sitar-Spieler Collin Walcott hinzu und 1972 trafen sie erstmals mit dem Oboisten Paul McCandless zusammen. Nach dem Unfalltod von Collin Walcott machten sie zunächst mit Trilok Gurtu weiter, bis 1996 der Drummer und Percussionist Mark Walker das zu dieser Zeit schon legendäre Quartett wieder nachhaltig komplettierte.

Am Sonntagabend konnten die ca. 170 Zuschauer, die an dem eiskalten Abend den Weg ins Kurhaus Bad Hamm gefunden haben, Oregon in allerbester Spiellaune erleben und in entspannter Atmosphäre genießen. Schwerpunkt des 2 1/2 stündigen Konzerts waren Stücke des neuen, Ende letzten Jahres erschienen Albums, "Family Tree".

Eine Fülle von Instrumenten bestimmte die Bühne. 2 Gitarren, Flügel, Synthi, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 3 Saxophone, 2 Flöten, Schlagzeug, Percussion, Kontrabass. Hoch konzentriert ging jeder einzelne zu Werke und doch konnte es mal vorkommen, dass nicht immer alles so klappte wie man es sich vorstellte. So entfuhr Ralph Towner bei einem klitzekleinen Missgriff ein unüberhörbares "Bad" mit einem entschuldigen Blick zu seinen Spielkameraden. Höhepunkt zur Mitte des Konzerts war eine reine Improvisation bei der sich Ralph Towner groovig auf seinem Syntheziser austobte und sich kindlich über einen einzigen Sound freute. Hier wurde in beeindruckender Weise hörbar, was es heißt so lange miteinander zu musizieren, denn kein Zuhörer mochte so recht glauben, dass das wirklich nur improvisiert war.

Oregon am Sonntagabend im Kurhaus Bad Hamm. Ein Erlebnis der besonderen Art. Und diese "Giants of Jazz" hatten auch kein Problem damit, das wunderbare und äußerst fachkundige Publikum mit zwei Zugaben zusätzlich zu verwöhnen.

Wer Oregon in einer besonderen Konstellation erleben will, sollte sich in Richtung Frankfurt aufmachen, denn dort spielen die Vier mit der HR-Bigband am 14., 15. und 16. März in Rüsselsheim, Aschaffenburg und Frankfurt.

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