Kleiner Gigant ganz groß
Small Friendly Giant
TEXT: Christoph Giese | FOTO: Christoph Giese
Die Klammer bildet eine Kurzgeschichte, die Anna.Luca mal nur für sich aufschrieb. „Traveller“ heißt sie und erzählt aus dem Leben eines Menschen. Von dessen Gefühlen, vom Schutzpanzer, der vor emotionalen Verletzungen schützen soll, von Orten, zu denen es schmerzt hinzugehen, vom Zustand zwischen den Welten. Aber auch einfach von den Himbeeren, die die kleine Anna.Luca beim Großvater in Schweden im Sommer immer beim Nachbarn aus dem Garten gemopst hat.
Aus all diesen Gedanken und Erinnerungen hat sich die schwedisch-deutsche Sängerin, Pianistin und Komponistin Anna Luca Moorhenn Extrakte herausgezogen und in ein musikalisches Bild eingesetzt. Und so verschieden die einzelnen Episoden der Geschichte, so unterschiedlich sind in der Stimmung die Lieder, die in der Consol-Kellerbar erklingen.
Ein Stück über den bevorstehenden Frühling wird da zur groovenden, neo-souligen Nummer. Die Reise zu dem schmerzenden Ort wird von dramatischen Klängen begleitet, ein Wiegenlied wiederum wiegt sanft in seinem Rhythmus hin und her.
Anna.Luca kniet sich beim Singen mit vielen Ausdruck in die allesamt von ihr selbst verfasste Musik, umgesetzt von ihren drei Kollegen von „Small Friendly Giant“ mit feinem, gelegentlich durch poppige und folkloristische Spuren erweiteren Jazz.
Pianist Roman Babik , Bassist Sebastian Räther und Schlagzeuger Yonga Sun reisen dabei immer auf der gleichen Welle wie ihre Frontfrau. An einem Abend, der dem Genre Jazz ein erfrischen anderes, sehr persönliches und jederzeit fesselndes Gesicht gab.
Weiterer Termin:
03.03.: Loft, Köln