Klangmaler mit großer Begleitung
Theo Bleckmann und die WDR Big Band in der Essener Philharmonie
TEXT: Christoph Giese | FOTO: Christoph Giese
Ja, Theo Bleckmann ist Sänger. Aber er ist mehr als das. Ein Grenzgänger zwischen den Stilen, ein Klangmaler, der auch mal einen ganzen Song lang kein einziges Wort und keine Silbe singen muss um dennoch mit einer berührenden Emotionalität die Seele des Zuhörers unweigerlich zu erreichen. Am Sonntagabend verzauberte der in Dortmund geborene, aber schon sehr lange in New York lebende Künstler sein Publikum in der Essener Philharmonie.
Auch, weil er seine wandelbare Stimme nie als Mittel zum Zweck einsetzt. Wohl durchdacht sind die Klangfarben, die er mit seinem Gesang kreiert, ab und an dezent angereichert durch Elektronik. Eigenwillige Songs aus seiner Hommage-CD an die ebenso eigenwillige Popkünstlerin Kate Bush sowie Stücke aus seinem ersten eigenen Album fürs Münchner Renommierlabel ECM bilden das Hauptgerüst an diesem Abend.
Apropos Gerüst, da hat Bleckmann mit der so flexiblen WDR Big Band aus Köln unter der erstmaligen Leitung der Japanerin Miho Hazama einen mächtigen Partner an seiner Seite, der ihn an diesem Abend erfreulicherweise aber nie erdrückt, sondern mit wohldosierter Strahlkraft Stimmungen unterstützt oder auch mal knackig-jazzig kontrastiert.
Dann wird es wieder elegisch und nachdenklich, aber nie düster. So ist selbst ein Lied über den Tod bei Theo Bleckmann keine todtraurige Angelegenheit.