King Georg

3 Konzerte an einem Abend, wie soll das gehen? Ganz einfach mit den King Georg Streams aus Köln, die man auch nach den Konzerten aufrufen kann. Dies ist eine Errungenschaft aus der Corona-Zeit, die einige Veranstalter nicht aufgegeben haben. Und da gibt es viele Angebote, man hat die Qual der Wahl. Ich habe mich entschieden für 3mal 60 min mit den folgenden Bands:

• Sebastian Reimann Quartett

Das Sebastian Reimann Quartett (Foto oben) stellte am 13. Januar „Hommage an Stéphane Grappelli” vor, das Album, das wir auch bei nrwjazz rezensiert haben. Ich habe Sebastian zwei Wochen nach dem Kölner Konzert mit Joscho Stephan im Bochumer Kulturrat schätzen gelernt, unglaublich was die beiden – in der Rollenverteilung von ‚Django‘ und ‚Grapelli‘- an den Tag legten.

Auch in Köln spielt Sebastian– klar, wenns um Grapelli geht – Violine zusammen mit Manfred Billmann, Piano, Sven Jungbeck, Gitarre und Max Schaaf, Bass. Zu hören sind späte Grapelli-Stücke wie Bossa pour Didier und Vals du Passé. Interessant auch ein neueres Stück, Just the Way you are von Billy Joel, das sich in der Fassung interessant und 'runderneuert' anhört. Den Grappelli Swing 2020 haben Sebastian und Max selbst komponiert.

Sebastian moderiert ausführlich und erzählt, wie er Grapelli in den 80ern kurz begegnet ist. So imitiert er dessen Sprechweise und demonstriert bei Undecided wie Grapelli mitten in einem Stück bei einem Violinensolo in den Klassik-Stil wechselt, um dann wieder zum Swing zurückzukehren.

https://kinggeorg.de/termin/sebastian-reimann-quartett-hommage-a-stephane-grappelli/

https://www.sebastianreimann.com/

• Engelbert Wrobel: Swingin Ladies +2.

Der Name der Band (Fotos rechts) gibt Rätsel auf. 3 Instrumente mit vier Personen, von denen offenbar zwei Frauen sind. Des Rätsels Lösung: Engelbert Wrobel spielt Klarinette, ihn hab ich öfter zusammen mit Chris Hopkins gehört. Nicki Parrott singt nicht nur, sie spielt auch Bass, das Piano teilen sich Stephanie Trick und Paolo Alderighi.

Am 17. März gab es vor allem Stücke wie Blueberry Hill aus dem traditionellen Swing in klassischem US-Flair. Pianistin und Pianist wechseln sich ab, spielen manchmal auch vierhändig zusammen. Auch ein Boogie Woogie ist zu hören und You're Driving Me Crazy mit einem Wechselgesang von Nicki und Engelbert. Am Ende ein Beatles Medley mit Twist and Shout, Can’t buy me Love, All you need is Love. Haben wir auch nötig.

https://kinggeorg.de/termin/engelbert-wrobel-praesentiert-swingin-ladies-2/

https://engelbertwrobel.de/projekte/swingin-ladies-plus-2.html

• Bergmann/Moritz Quintett

Feat. Sandra Hampel muss man unbedingt ergänzen. Das Quartett (Fotos links) stellte am 10. März sein erstes Album Moodswing vor. Matthias Bergmann (Flügelhorn, Trompete) und Raimund Moritz (TenorSax) kennen sich schon lange und haben diese Band 2019 gegründet. Die Gitarristin Sandra Hempel spielt auch in der NDR Bigband, phänomenal, sie hat mich an Kenny Burrel erinnert. Für den Groove sind Peter Schwebs (Bass) und Christian Schoenefeldt (Drums) zuständig.

Von Anfang an geht die Band in die Vollen, ein phänomenaler Sound, nicht traditionell, nicht exaltiert, das ist moderner Jazz! Gespielt werden vor allem Kompositionen der beiden Bandleader. South of The Border, One for Bob, gemeint ist Bob Mintzer, Moodswing. Almost Never, Groove Druck.

https://kinggeorg.de/termin/bergmann-moritz-quintett-feat-sandra-hempel/

https://moritzjazz.com/bergmann-moritz-quintett/

Wenn man nicht gerade in Köln wohnt und nur um die nächste Ecke zu gehen braucht, um ein Konzert zu hören, sind Concert Streamings eine gute Option. Es gilt das 3-Abo-Modell (Tag 5€, Monat 12€, Jahr 120€). Jeder Stream ist solange „aktueller Stream“ bis ein neues Live-Event das alte ablöst. Danach wandern alle Streams ins Archiv, wo Jahres-Abonnenten freien Zugriff haben.
Außerdem gibt es jeden Monat einen ausgewählten Stream gratis 4 Wochen lang für alle abrufbar. Im Moment ist es der Stream mit Axel Fischbacher und dem Denis Gäbel Trio.