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“Kind of New”

Elektronik trifft auf Jazz

Essen, 09.03.2015
TEXT: Christoph Giese | FOTO: Bernd Zimmermann

Wozu braucht man einen Bassisten auf der Bühne, wenn man Computer dabei hat. Dass der schwedische Tiefton-Experte Dan Berglund seinen Flieger in Stockholm wegen Stau verpasste - geschenkt. Bugge Wesseltoft und DJ Henrik Schwarz sind als Duo ohnehin erprobt. Und eine Basslinie, die lässt der kongeniale norwegisch-deutsche Zweier ganz locker aus dem gesampelten Archiv durch den großen Alfried Krupp Saal der Philharmonie schweben.

Wie überhaupt vieles an diesem Doppelkonzert-Abend unter dem Titel „Kind of New“ so schwebt. Etwa die bisweilen tranceartigen langen Stücke des Piano-Duos Nik Bärtsch und Hauschka. An zwei Konzertflügeln sitzen sich der Schweizer Bärtsch, der übrigens am 16. Mai mit seiner eigenen Formation „Ronin“ bei „Jazz in Essen“ im Grillo-Theater auftreten wird, und Volker Bertelmann alias Hauschka gegenüber. Minimalismus und repetitive Noten treffen auf präpariertes Klavier. Sogwirkung hat diese Musik, ermüdend und eintönig ist sie oft aber auch.

Mehr Abwechslung gibt es im zweiten Konzertteil. Mit Klängen zwischen spaciger Improvisationsfreude und pumpenden Tanzbeats. Bugge Wesseltoft wechselt zwischen Konzertflügel, Synthesizer und Fender Rhodes E-Piano munter hin und her, begibt sich auf Klangsuche, taucht tief in 1970er Fusion-Jazz hinein. Und kann sich dabei immer sicher sein, dass Henrik Schwarz am Laptop seine melodische Führung aufgreift, elektronisch kommentiert oder verfremdet. Ein unterhaltsamer Hörspaß zweier kreativer Freigeister.

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