Joscha Oetz & Urbanic Cycles
Mitreißender Jazz mit afroperuanischem Rhythmus
TEXT: Uwe Bräutigam | FOTO: Uwe Bräutigam
Joscha Oetz und seine Band Urbanic Cycles spielen als Gast bei der IN SITU Art Society in Bonn im Dialograum an St. Helena. Sie spielen das 45. Konzert der "The Dissonant Series".
Joscha Oetz hat viele Jahre in Peru gelebt und ist tief eingetaucht in die afroperuanische Musik. Er verbindet in seiner Musik amerikanischen Jazz, afroperuanische Klänge und Avantgarde miteinander. Mit seinem Nonett entwickelt er die Musik seines Trios Perfektomat mit erweiterten Klangmöglichkeiten weiter. Seine Band besteht aus renommierten Musiker*innen aus Köln, Berlin und Lima. In der Band sind zwei Streicher, Elisabeth Coudoux am Cello und Zuzana Leharova an der Geige, drei Saxophone, Niels Klein am Tenorsaxophon, Theresia Philipp am Altsaxophon und Stefan Karl Schmid am Sopransaxophon, Nils Tegen bedient das Keyboard und in der erweiterten Rhythmusgruppe spielen Joscha Oetz Bass, Daniel Schröteler Schlagzeug und Laura Marcuello Cajòn. Einige dieser Musiker, wie Niels Klein und Nils Tegen haben auch auf Gastspielreise mit Joscha Oetz in Peru zusammengespielt.
Die Musik die Joscha Oetz komponiert ist kraftvoll und rhythmusbetont. Seine Stücke sind von unterschiedlichen Orten und Menschen inspiriert, etwa von der brodelnden lateinamerikanischen Metropole Lima oder von charmanten Phantasieworten seiner kleinen Tochter. Ein Stück ist auch dem Bassisten Dieter Manderscheid gewidmet, ein Mentor von Oetz.
Der groovenden Gruppensound ist der Raum, in dem die einzelnen Musiker*innen ihre Soli entfalten können. Dieses Wechselspiel von Improvisationen und auskomponierten Parts prägt den Sound der Joscha Oetz Band. Die Musik ist komplex und doch temperamentvoll und mitreißend. Niemand im Publikum kann bei dieser Musik wirklich still sitzen. Die meisten Stücke stammen aus der aktuellen CD Urbanic Cycles (Klaeng-records 027), die im Sommer bei Klaeng Records in Köln erschienen ist. Südamerikanische Lebensfreude und Leichtigkeit durchziehen die Musik, wie der Rhythmus des Cajòn (das peruanische Nationalinstrument, eine Art Beatbox). Lauro Marcuello schlägt auf dem Cajòn die vertracktesten Rhythmen mit entspannter Gelassenheit. Aber auch der Bandleader Joscha Oetz beherrscht dieses Instrument, das zeigte er in der Zugabe, im Duett mit Laura Marcuello spielt. Die beiden fordern sich gegenseitig heraus und brennen ein Feuerwerk an Rhythmen ab.
Wieder ein spannendes Konzert der In SITU Art Society, die jeden Monat ein anspruchsvolles Musik Programm mit Jazz und improvisierter Musik auf die Beine stellt. Wir freuen uns, dass der gemeinnützige Verein IN SITU für seine Konzertreihe „The Dissonant Series“ den Musikpreis „APPLAUS – Auszeichnung der Programmplanung unabhängiger Spielstätten“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien erhalten hat.
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