Jede Menge Afrobeat
Tony Allen in Düsseldorf
TEXT: Christoph Giese | FOTO: Christoph Giese
Zwei große Musikstädte sollten sich treffen in dem „Black Series“-Bandprojekt von Tony Allen. Der nigerianische Kult-Drummer war anwesend im ausverkauften Theaterzelt auf dem Burgplatz, sein Partner Amp Fiddler aus den USA musste kurzfristig erkrankt passen.
Schade! Denn bei der Deutschlandpremiere dieses Projektes im Rahmen des „düsseldorf festival!“ sollte der musikalische Bogen geschlagen werden von Tony Allens Heimatstadt Lagos bis zum Motown - Sound aus Detroit, der Stadt von Amp Fiddler.
Nun ist Tony Allen schon alleine ein musikalischer Brückenschläger. Hob er doch in seiner Zeit als Drummer der Band seines noch berühmteren Landsmannes Fela Kuti den Afrobeat, jene so mitreißende Mischung aus US-Funk und Jazz und westafrikanischem Highlife, aus der Taufe.
Und jede Menge Afrobeat erklang am Freitagabend im Theaterzelt. Allens mehrköpfige Band mit Sängerin Audrey Gbaguidi sorgte nonstop für lässig groovende, sich wiederholende Rhythmusschleifen, die der 72-Jährige Trommler mit seinen Drumsticks kommentierte.
Musik mit Sogcharakter, Nichtmitschwingen schwierig. Natürlich tanzte irgendwann das halbe Zelt mit, während andere aufstanden und gingen. Nach zwei Stunden soulig-funkiger Afrobeat-Party bleibt festzuhalten: Schön war´s, auch ohne den Soulman Amp Fiddler.
Das „düsseldorf festival!“ lauft noch bis zum 3. Oktober. Dann gibt es zum Abschluss ein Doppelkonzert mit dem Hilliard Ensemble und Fretwork in der Johanneskirche. Mehr Infos unter www.duesseldorf-festival.de