Jazzgenuss fürn guten Zweck / Futuro Si in der Jazz-Schmiede
TEXT: Sven Breidenbach | FOTO: Sven Breidenbach
Jazzgenuss fürn guten Zweck / Futuro Si und 5 Italiener Futuro Si - Matteo Raggi Quartett Eloisa Atti (voc) Matteo Raggi (ts) Davide Brillante (g) Stefano Travaglini (cb) Vittorio Scibaldi (dr). Der italienische Tenorsaxophonist Matteo Raggi steht seit Jahren auf den Bühnen großer Jazzfestivals und spielt mit herausragenden Kollegen wie Scott Hamilton, Danny Grissett und Paolo Birro. Als Bandleader kann er sich hier mit seinem Quartett beweisen. An dessen Seite: die großartige italienische Jazzsängerin Eloisa Atti. Gemeinsam präsentieren sie Bossa Nova vom Feinsten – und damit eine der vielen Spielarten lateinamerikanischer Musikkultur.
Das macht Freude. Jazz für einen guten Zweck. Die Jazzschmiede ist ausverkauft. Knapp 200 Menschen freuen sich an diesem Abend und am Eingang hängt ein seltenes Schild: "Ausverkauft". Trotz Klitschkos Kampf in der Arena gibt es Menschen, die sich über diese Kultur freuen.
In der Jazzschmiede wird von jedem verkauften südamerikanischen Wein ein beträchtlicher Anteil an das Projekt gespendet. Also, so macht helfen Spaß.
Die Musiker verdienen voran ein enormes Lob, denn Sie kommen um zu helfen. Den ganzen Weg aus Bologna haben sie auf sich genommen.
Die Combo um Bandleader Mattei Raggi zieht das Publikum in seinen Bann. Aloisa Atti ist mit ihrer Stimme ein treibender Motor. Klein, konzentriert und stimmgewaltig ist die Dame das Zentrum des heutigen Abends.
Der Drummer hat grosse Freude, spielt präzise, schwungvoll und groovig die einzelnen Parts. Er brilliert mit einem Solo. Nach der ersten Halbzeit des Warmspielens löst sich auch bei der Band die Anspannung. Ein Turbolader wird gezündet. Am Bass wird virtuos die Linie gespielt, die Gitarre jamt die Melodie. Famos.
Das Saxophon ist aussergewöhnlich. Hier kommt die Erfahrung zum tragen. Von seicht bis kräftig, von klar bis dubios, ein Klangspektrum wird hier in die Schmiede gezaubert. Grosse Klasse.
Wir freuen uns, wenn diese Begeisterung ein wenig anhält. Auch sie können Futuro Si! unterstützen. Es lohnt sich. So oder so. Und diese Italiener müssen noch mal wieder kommen. Sie dann bitte auch.