Bild für Beitrag: Jazzfest Bonn - Konzerte in der Uni | Andreas Schaerer & A Novel Of Anomaly - Django Bates` Belovèd
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Jazzfest Bonn - Konzerte in der Uni

Andreas Schaerer & A Novel Of Anomaly - Django Bates` Belovèd

Bonn, 01.05.2018
TEXT: Uwe Bräutigam | FOTO: Heike Fischer/ Walter Schnabel

Am Wochenende ist das Jazzfest Bonn, nach Konzerten im Posttower und im Telekom Forum, in der Aula der Universität zu Gast. Samstag und Sonntag findet jeweils ein Doppelkonzert statt.

Andreas Schaerer & A Novel Of Anomaly

Mit seiner Band Hildegard lernt Fliegen wurde Andreas Schaerer letztes Jahr auf dem Jazzfest vom Publikum gefeiert. Nun ist er mit einer anderen Band wieder zurück in Bonn. Es ist eine richtige Allstar Band. Am Schlagzeug der großartige Drummer Lucas Niggli, der auch Duopartner von Schaerer ist, Kalle Kalima aus Finnland, der in Berlin lebt, ein virtuoser Gitarrist im Bereich Jazz, Rock und Improvisationsmusik und Luciano Biondini am Akkordeon, der letztes Jahr im Duo mit Rita Marcotulli auf dem Jazzfest bejubelt wurde.

Der Auftritt der Band in der Bonner Uni ist herausragend. Im Mittelpunkt steht natürlich Andreas Schaerer, der Lieder singt, lautmalerisch Trompete spielt oder mit Klack- und Schnalzgeräuschen eine Beatbox ersetzt. Ein ganz besonderer Moment ist das italienische Lied Fiore Salino, bei dem er von Biondini begleitet wird. Aber auch Luciano Biondini sorgt mit seinen Akkordeon Improvisationen immer wieder für Höhepunkte, so z.B in einem Duo mit Kalle Kalimas E-Gitarre. Lucas Niggli kann ein feinfühliger Begleiter oder Impulgeber sein, aber er kann auch rockig voranpreschen. Auch Kalle Kalimas Gitarrenspiel hat rockige Einflüsse, besonders bei seiner eigenen Komposition ist das zu spüren. Die Musiker sind immer in engem Kontakt und gehen aufeinander ein, lassen sich gegenseitig Raum, unterstützen sich und übernehmen, wenn es passt, die Initiative. Drei hervorragende Instrumentalisten und ein Vokalartist der seinesgleichen sucht, sorgen für ein Konzert voller Überraschungen, mit viel Energie aber auch mit vielen sehr sensiblen Momenten.

Standing Ovations für Andreas Schaerer & A Novel Of Anomaly.

Nils Wülker

Das zweite Konzert ist völlig anders geartet. Die Band steht weit auseinander auf der Bühne, die Musik ist poppiger und der Sound ist fülliger. Für Nils Wülker ist es ein Coming Home, er stammt aus Bonn und hat als Abiturient vor 21 Jahren bereits in der Aula der Uni gespielt, wie er erzählt. Melodiöse Soli auf Trompete und Flügelhorn stehen im Mittelpunkt, die Band schafft den Background für ihn. Obwohl auch Arne Jansen einige schöne Soli an seiner E-Gitarre spielt. Das Keyboard, von Jan Miserre bedient, aber vor allem das Schlagzeug von Simon Gattringer sind für die teilweise balladesken Soli oft etwas zu fett. Nils Wülker beginnt mit drei Stücken aus seinem erfolgreichen Album On. Dann holt er den Sänger Rob Summerfield für einen Song dazu. Nils Wülker hat viele Songs geschrieben, die nicht nur instrumental, sondern mit Text sind, diese sollen auch auf die Bühne kommen.

Und so wurde die Band um Rob Summerfield, Sänger der Wiener Band ROBB, erweitert. Die beiden Lieder, die Summerfield singt sind im Singer/Songwriter-Stil gehalten.

Django Bates` Belovèd

Das zweite Doppelkonzert, am Sonntagabend, wird von Django Bates` Trio Belovèd eröffnet.

Bates hat seine beiden Musikerkollegen in Kopenhagen während seiner Zeit als Professor für Rhythmische Musik in Kopenhagen kennengelernt. Der Schwede Petter Eldh, der seit einigen Jahren in Berlin lebt, ist bekannt für seine kraftvollen Improvisationen an seinem Kontrabass. Er spielt auch im Trio Enemy von Kit Downes. Der Däne Peter Bruun ist ein ungemein vielseitiger Drummer, der eher leise und subtil spielt, ein Glücksfall für ein Klaviertrio.

Bei Belovèd gibt es während des ganzen Konzertes keine Soloteile. Es gibt einige wenige Momente wo sich Bass oder Schlagzeug kurz zurückziehen, aber die gesamte übrige Zeit spielen alle Musiker gleichzeitig. Für Belovèd zählt der Ensembleklang. Petter Eldh mit seinem energetischen Bassspiel bildet das Gegenstück zu Bates Piano. Die beiden sind in einem permanenten Duo, zu dem der Schlagzeuger Peter Bruun seine Impulse hinzufügt. Bruun spielt nicht so sehr Begleitung als eine eigenständige Stimme.

Die Musik der Band besteht aus umarrangierten Charly Parker Stücken und Eigenkompositionen von Bates. Sony Rollins hat einmal über die Bebob Zeit gesagt, dass die Musiker unglaublich viele Noten in schneller Folge gespielt hätten. Diese Worte kommen einem in den Sinn, wenn man die rasend schnellen Läufe von Bates am Flügel sieht. Mit einer unglaublichen Virtuosität, spielt er wie Charly Parker, nur am Klavier. Aber die Parker Stücke sind keine Cover oder Standarts, sondern sie sind zu Belovèd Stücken umarrangiert, bei denen aber noch die einzelnen Motive durchblitzen. Das Konzert von Django Bates` Belovèd ist ein echtes Sahnestück auf dem Jazzfest. Völlig unspektakulär kommt das Trio daher und spielt unglaublich dicht miteinander verwoben hochkomplexe Musik, teilweise mit großer Schnelligkeit. Django Bates, Petter Eldh und Peter Bruun auf der Bühne zu erleben ist ein wirklicher musikalischer Hochgenuss. Five Points to Belovèd.

Ulita Knaus – Love In This Time

Den Abschluss der Konzerte in der Universität bildet der Auftritt von Ulita Knaus und ihrer Band. Ulita Knaus ist mit ihrem neuen Album Love In This Time unterwegs. Sie hat drei hervorragende Musiker in ihrer Band. Tino Derado am Klavier, mit Rebekka Bakken oder Till Brönner spielt, Achim Rafain spielt E-Bass und ist ob seiner Vielseitigkeit auch im Popbereich viel gefragt. Tupac Mantilla, an Schalgzeug und Percussion hat an den großen Universitäten der USA unterrichtet und mit vielen Jazz und Latin Größen gespielt. Die stimmstarke Ulita Knaus widmet sich in ihren Liedern vor allem der Liebe, in all ihren Facetten. Inspiriert ist sie durch Joni Mitchell und Stevie Wonder und so ist die Musik und ihr Gesang Jazz mit einer gehörigen Mischung Pop. Mit ruhigen, sentimentalen aber auch lebhaft überbordenden Liedern wird das Publikum in die Sonntagnacht entlassen.

Vier sehr unterschiedliche Konzerte, jeweils im typischen Jazzfest Bonn Doppelpack, haben für ein Wochenende lang die Aula der Uni in einen Jazz Club verwandelt. Auch der Bonner Bürgermeister Ashok Shridharan hat die Konzerte mit sichtlicher Freude genossen.

Für die weiteren Konzerte bis zum 12. Mai gibt es noch Restkarten an der Abendkasse.

Für Programm und Infos.

www.jazzfest-bonn.de

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