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jazzahead 2021

Auch für NRW ganz wichtig

Bremen, 07.05.2021

Nein - eine jazzahead hat in diesem Jahr nicht stattgefunden. Denn jazzahead hat vor allem etwas mit Begegnung, mit real life, mit „face to face“ zu tun. Mit Austausch ohne Bildschirmgerät und Showcase-Konzerten, wo die Messehallen zum jazzclub werden.

Auf eine andere Weise hat die 15. jazzahead aber sehr wohl stattgefunden, nachdem sie im letzten Jahr vollständig pausiert hat! Vor allem von genutzten Chancen, die aus der Krise erwachsen sind, muss hier die Rede sein. Von digitalem Sichtbar-Machen der internationalen Jazzkultur jenseits von Ort und Zeit. Die Teilnehmerzahl zur 15. Ausgabe zeugte von großer Einsicht, dass Kommunikation weiter geht und sich auf digitalem Wege weiter ausbreitet. Die dafür notwendigen Infrastrukturen sind längst vorhanden und werden zunehmend sinnvoll genutzt.

Uns von nrwjazz.net, als Macher eines „NRW-zentrierten“ Jazzmediums freut ganz besonders, dass viele Musikerinnen und Musiker aus unserem Bundesland auf dem internationalem Parkett der jazzahead immer neu den gegenwärtigen state of the Art präsentieren. Immerhin gibt es hierzulande 200 der insgesamt 700 Jazzspielstätten - worauf auch bei der Podiumsdiskussion zur Eröffnung hingewiesen wurde. Eine kleine Rückschau aus Beiträgen der German Jazz Expo präsentiert dann auch solche musikalische Kostbarkeiten wie das Duo aus Simin Tander und dem Cellisten Jörg Brinkmann oder einen Konzertausschnitt mit Maika Küsters Band „Der weise Panda“. Uli Beckerhoff, sieht in der von ihm mitbegründeten jazzahead nach wie vor eine wichtige Durchlauferhitzer-Funktion: „Junge Talente kommen hier in die große Szene herein, ebenso gelingt etablierten Künstlerinnen und Künstlern hier der Sprung in die internationale Szene“. Und auch die US-Sängerin Dee Dee Brigdewater freute sich in ihrem Grußwort, dass man sich angesichts so vieler junger, leidenschaftlicher Talente definitiv keine Sorge um die Zukunft des Jazz machen müsse.

Beckerhoff hat auch als einer der Ersten das überragende Talent von Markus Stockhausen erkannt. Der Kölner Trompeter sorgte bei der „Opening Ceremony“ für einen glanzvollen Höhenflug mit seiner Band - in bestens aufgelegter Traumbesetzung mit Sebastian Gramss am Bass, Pianist Jeroen van Vliet und Christian Thomé. Melodisch und klanglich war dies wieder mal vom Allerfeinsten! (Das Video zeigt die Eröffnungs-Podiumsdiskussion, ab ca 28:00 folgt das Konzert.)

Die jazzahead hatte in diesem Jahr kein spezifisches Partnerland. Dafür wurde der Rahmen noch internationaler abgesteckt durch die Kooperation mit dem „Unesco International Jazz Day“. Einmal mehr ein Statement, dass es überall auf der Welt hellwache improvisierte Musikszenen gibt und sich diese Kulturform in der Mitte der Gesellschaft befindet. Um dies zu unterstreichen sei hier noch das große International Jazz Day Virtual Global Concert vom International Jazz Day verlinkt - bemerkeswert ist hier vor allem eine Tentett-Besetzung, die komplett via Zoom agiert.

Die Einsicht, dass die Improvisation im Jazz als modellhafte Praxis für politisches Handeln taugt, ist vielleicht noch nicht gänzlich in allen Strukturen des politische Handelns angekommen - in die politischen Reden haben solche Zusammenhänge allemal Einzug gehalten. Kulturstaatsministerin Monika Grütters griff in ihrem freundlichen Grußwort diesen Aspekt auf, stellte aber auch heraus, dass sehr wohl auch gehandelt werde - nämlich in Gestalt einer mittlerweilen milliardenschweren Fördersumme im Rahmen von „Neustart-Kultur“. Gut improvisieren heißt nun, dass dieses Geld in die richtigen Kanäle fließt und dort auch kreative Selbsthilfe bei den Akteuren praktiziert wird.

Viele auf der jazzahead angestoßenen Projekte und Diskurse dauern im virtuellen Raum noch weiter an. Ebenso klingen zahlreiche Showcase-Konzerte hinaus in die Welt - sie sind ab Mitte Juni im Netz verfügbar.

www.jazzahead.de

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