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Jazz-Schmiede Online

Matthias Nadolny Quartet

Düsseldorf, 24.05.2021
TEXT: Heinz Schlinkert | FOTO: screenshots

Da war ich ja wirklich neugierig, Erst vor einer Woche habe ich eine Rezension über ‚slow‘, das neue Album des Matthias Nadolny Quartet, geschrieben und nun kann ich die Band zum ersten Mal im Livestream sehen. Zu meiner Überraschung wird das neue Album gar nicht vorgestellt, los gehts vielmehr mit Monks Hackensack, mit viel Swing, gar nicht so slow wie auf der CD.

Es ist schon etwas anderes, wenn man die Band auch sehen kann. Ansagen, Körpersprache, Blickkontakte, Atmosphäre, all das sind Zusatzinfos, die die auditiven Eindrücke verstärken und mit denen man die Musik besser verstehen kann. Interessant ist auch die Platzierung der Band auf der Bühne. Bei einem normalen Konzert würden die beiden Bläser vielleicht vorn am Bühnenrand stehen, mit Sicht auf das Publikum. Hier nun stehen sie seitlich, so dass sich alle gegenseitig sehen können, was die Kommunikation in der Band sicher erleichtert.

Wir befinden uns bei einem geheimen Jazztreffen in der Düsseldorfer Jazz Schmiede, es ist 15 Uhr.“ lautet eine Ansage von Matthias Nadolny. Dabei wird deutlich, dass das Konzert nicht zeitgleich läuft. Es hat schon vor einer Woche stattgefunden, wird aber erst jetzt als Livestream gesendet und ist danach normal auf youtube abrufbar:

Die besondere Stärke dieser Band ist das Zusammenspiel von Matthias Nadolny am TenorSax und Henning Berg an der Posaune, z. B. bei Panciera. Dieses gestaltet sich – wie in meiner Rezension zur CD genauer beschrieben – phänomenal, ‚unbegleitete‘ Soli scheinen hier eine größere Rolle zu spielen.

Der Bassist Matthias Akeo Nowak ist gut 20 Jahre jünger als die anderen Bandmitglieder und hier sehr ausgiebig mit Soli vertreten. Sein Komposition Melody A Um wird gut 25 Minuten lang geradezu zelebriert mit vielen Soli, Duetten, Call and Response-Sequenzen. Manchmal denkt man, das Stück geht zu Ende, aber dann geht es doch weiter. Der Bassist zeigt hier sein Können mit vielen gefühlvollen, melodischen Soli, besonders im Kontakt mit der Posaune. Der Drummer Peter Weiss beschränkt sich meist auf eine sachte Begleitung, oft nur mit den Jazzbesen. Gegen Ende ist er mit einem markanten Solo dabei.

lp

Das letzte Stück der CD, Matthias Nadolnys Komposition Coming Home, steht auch hier am Ende und bildet einen harmonischen Abschluss. Damit ist das „geheime Jazztreffen“ beendet. Doch so richtig ‚geheim‘ ist es nun nicht mehr. Allerdings sind trotz der guten Musik nur 10 Zuschauer dabei gewesen, schade, ob‘s am ESC liegt? Aber man kann das ja noch nachholen. Lobend zu erwähnen ist die Kameraführung, die nicht nur die Totale zeigt, sondern auch gezielte Zooms auf Solisten und Musikergruppen ermöglicht.

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