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Jazz mit Groove und Soul

Afro Lounge Brothers im Pantheon Casino

Bonn, 16.04.2015
TEXT: Uwe Bräutigam | FOTO: Uwe Bräutigam

„Vor 20 Jahren lernte ich an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln einen jungen Mann kennen, der damals Oboe studierte. Die Oboe tauschte er später gegen eine Hammondorgel ein.“ Mit diesen Worten stellte der aus Neuseeland stammende Saxophonist Hayden Chisholm, den Orgelspieler Pedja Avramovic vor. Chisholm, der in diesem Jahr “Improviser in Residence“ des Moers Festivals ist, gründete zusammen mit Pedja Avramovic die Afro Lounge Brothers. Eine Formation, die sich dem groovenden Jazz verschrieben hat. Im gut gefüllten Keller des Pantheon Casinos spielen sie zusammen mit Bruno Müller an der Gitarre und Hendrik Smock am Schlagzeug. Wenn Hayden Chisholm seinen Saxophonpart beendet hat, geht er in den hinteren Teil der Bühne und unterstützt den Rhythmus auf einer Konga. Die vier Musiker, die alle in Köln leben, sind nach Bonn gekommen, um eine Jamsession zu spielen, wie es Chisholm ausdrückt.

Sie eröffnen mit einem ruhigen Blues und spielen dann den Klassiker “Who`s Afraid Of Virginia Woolf“ den der großartige Jimmy Smith 1964 veröffentlichte. Ein schnelles Stück, in dem Bruno Müller seine Gitarrenfiguren und Hayden Chisholm seine filigranen Tenorläufe über den Klangteppich der Hammond B3 spielen. Das nächste Stück “Bayou“, durch George Benson berühmt gemacht, featured Bruno Müller . Die Afro Lounge Brothers tauchen tief in den souligen Jazz der 60er ein und begeistern das Publikum mit ihren Grooves.

Das zweite Set eröffnet die Band mit dem berühmten Jimmy Smith Stück “The Sermon“ (1959). Im Original spielen Kenny Burrell (g), Lou Donaldson (as), Lee Morgan (t), Tina Brooks (ts) und Art Blakey (d). Die Afro Lounge Brothers arbeiten sich an großen Vorbildern ab. Pedja Avramovics groovige Hammond, Bruno Müller s Improvisationen, von feinen Figuren bis zu harten Riffs und Hayden Chisholms warmer Tenorsound lassen die alten Souljazz Klassiker wieder neu lebendig werden. Hendrik Smock an den Drums ist die solide Begleitung, das Rückrad der Songs, die ansonsten wenig Drum Solopassagen haben. Erst während der Zugabe bekommt er Gelegenheit für ein Solo. Die Band besticht, neben allen Einzelleistungen, vor allem durch ihr Zusammenspiel.

Im Herbst dieses Jahres soll nun auch endlich auch ein Album der Afro Lounge Brothers erscheinen, auf dem viele Klassiker zu hören sein werden.

Das Konzert fand im Rahmen, der im Herbst 2013 gestarteten Reihe „Jazz in concert“ statt. Eine neue Konzertreihe im Casino des Pantheon Theaters in Bonn, die den Live Jazz in der Region bereichert.

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