Bild für Beitrag: JASPER VAN`T HOF TRIO FEAT. CHRISTOF LAUER | ANDREAD SCHAERER: A NOVEL OF ANOMALY
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JASPER VAN`T HOF TRIO FEAT. CHRISTOF LAUER

ANDREAD SCHAERER: A NOVEL OF ANOMALY

Bonn, 27.05.2025
TEXT: Uwe Bräutigam | FOTO: Jazzfest Bonn/Thilo Beu

Auf dem vorletzten Konzertabend präsentierte das Jazzfest Bonn mit dem Jasper van`t Hof Trio feat. Christiof Lauer und Andreas Schaerer: A Novel Of Anomaly zwei internationale Größen des Jazz.   

JASPER VAN`T HOF TRIO FEAT. CHRISOF LAUER

Das Jasper van't Hof Trio feat. Christof Lauer trat beim Jazzfest Bonn im Pantheon in Beul auf und begeisterte das Publikum mit einer beeindruckenden Performance. Sowohl Jasper van`t Hof als auch Christof Lauer waren bereits in früheren Jahren Gäste des Jazzfest Bonn, aber traten in diesem Festival zum ersten Mal gemeinsam auf. Mit im Trio spielten Stefan Lievestro am Bass und Jamie Peet am Schlagzeug. Besonders hervorzuheben war der Gastmusiker Christof Lauer am Saxofon, der mit seinen langen, ekstatischen Soli eine ganz besondere Klangfarbe in die Musik brachte und das Konzert prägte. Von schrillem Überblasen, über Growling, bis Flattern setzte er alle erweiterten Techniken auf seinem Horn ausgiebig ein. Jasper van't Hof moderierte die einzelnen Stücke mit seinem charmanten, kauzigen Humor, was die Atmosphäre angenehm auflockerte.

ENERGETISCHE MUSIK MIR RAUM FÜR LEISE TÖNE

Das Konzert begann mit einem Stück, das van't Hof seinem Boot „Fleur“ widmete, von dem er sich schweren Herzens trennen musste. Es wurden auch Stücke aus dem neuen Album „Skin Under“ gespielt. Besonders beeindruckend war das wilde, rasend schnelle Klavierspiel von Jasper van't Hof, vor allem in „Schwester Johanna“, einem Stück, das auf einer biografischen Begebenheit basiert. Eine Frau im grünen Regenmantel, die das Konzert besuchte, hinterließ und einen bleibenden Eindruck bei ihm hinterlies. Ein Konzert mit energetischer Musik, in der aber auch balladeske Töne ihren Raum hatten.

Als Zugabe spielte die Band das Stück "Peace" von Horace Silver, als Antwort auf die fürchterliche Weltsituation. Das Publikum sollte ein Stück Frieden mit der Musik nach Hause nehmen. Das Publikum bedankte sich mit heftigem Beifall, und die Band verabschiedete sich begeistert.

ANDREAS SCHAERER: A NOVEL OF ANOMALY

Das Konzert von Andreas Schaerer: A Novel Of Anomaly war ein beeindruckendes Erlebnis. Der Schweizer Sänger und Stimmakrobat trat mit seiner hochkarätigen Band auf, bestehend aus Luciano Biondini am Akkordeon, Kalle Kalima an der E-Gitarre und Lucas Niggli am Schlagzeug – alles herausragende Solisten. Schaerer zeigte sein unglaubliches Talent, indem er blitzschnell zwischen hohen und tiefen Stimmlagen wechselte, Beatboxing einsetzte und Instrumente mit der Stimme nachahmte, etwa die Trompete. Seine Performance wurde durch expressive Gesten und Mimik ergänzt, was die Stimmakrobatik noch unterstrich.

EIN STIMMAKROBAT MIT DREI WELTKLASSE MUSIKERN

Im Vergleich zu früheren Auftritten mit Hildegard lernt Fliegen waren bei diesem Konzert mehr Stücke mit einer traditionellen Songform zu hören. Neben Schaerers beeindruckender Stimme trugen auch die anderen Musiker mit fantastischen Soli zur farbenfrohen Atmosphäre bei – sei es das stimmungsvolle Akkordeon von Biondini, die rockigen Gitarrensoli von Kalima oder das rhythmische Trommelfeuer von Niggli. Auch bei den Kompositionen waren Kalima und Biondini aktiv beteiligt. Andreas Schaerer spielte bei einigen Stücken auch E-Bass.

Ein besonderer Höhepunkt war der Titelsong des aktuellen Albums „Anthem For No Man’s Land“, das die Band zum Abschluss spielte. Das Stück ist eine Hymne für ein Land ohne Nationalitäten, für alle Menschen. Das Konzert wurde mit standing ovations gefeiert und hat das Publikum mitgerissen und begeistert.

ERFOLGREICHE BILANZ DES JAZZFEST BONN

Mit einem Doppelkonzert im Telekom Forum ging das Jazzfest Bonn 2025 zu Ende. Die bisher größte Festivalausgabe mit 31 Konzerten an 16 Abenden präsentierte rund 160 Musiker*innen aus aller Welt – und lockte so viele Besucher*innen an wie nie zuvor.

„Das Jazzfest Bonn 2025 war unser größtes Festival bisher – und ein voller Erfolg“, resümiert Festivalleiter Peter Materna . „Wir wollen Musik auf Weltniveau zeigen und dem Publikum starke Stimmen, mutige Ensembles und überraschende Neuentdeckungen ermöglichen. Dass wir so viele Menschen begeistern konnten und dabei unserem Anspruch an Qualität, Vielfalt und Tiefe gerecht wurden, bedeutet uns sehr viel.“

 

JAZZFEST BONN EXTENDED IM SOMMER UND HERBST

Am 29. Juni gastieren das Michael Wollny Trio und Becca Stevens im Opernhaus und am 27. September folgt mit Rymden in der Bundeskunsthalle ein weiteres Highlight.

 

 

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