Italienischer Jazz
GEjazzt auf Consol
TEXT: Bernd Zimmermann | FOTO: Kurt Rade
Am Mittwoch, im Consol Theater, trafen sich vier Musiker. Zwei aus dem benachbarten Essen und zwei aus Italien. Marc Brenken und Andrea Marcelli hatten dieses Meeting zusammen mit GEjazzt ausgeheckt.
Es war wieder einer dieser Abende, bei dem das Publikum staunend das Geschehen auf der Bühne beobachtet und fast ungläubig hört. Das Quartett auf der Bühne hatte sich in dieser Formation erst kurz vor dem Konzert zu ersten gemeinsamen Übungen und zum Soundcheck zusammengefunden und dennoch war das, was sie später mit einer Leichtigkeit und Brillanz darboten schlichtweg erste Sahne.
In der ausverkauften Kellerbar wurde GuitarJazz vom Feinsten zelebriert. Zu Beginn hakelte es noch hier und da, aber es dauerte nicht lange und die vier brillanten Musiker, Fabio Zeppetella (Gitarre), Marc Brenken (Piano), Andrea Marcelli (Schlagzeug und Alex Morsey (Bass) verstanden sich blind und mühelos. Und das wurde in der Spielfreude der Vier hör-und sichtbar.
Leichte, berührende Balladen (oft Eigenkompositionen von Fabio Zeppetella) wechselten abwechslungsreich und unterhaltsam mit knackigem, teils groovigen Jazz ab, der mit exzellenten Soli aller vier Maestros gespickt war.
Mittendrin im Geschehen der Kellerbar auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Consol eine ebenfalls sich sichtlich wohlfühlende Reisegruppe aus Schweden, die auf einer Sightseeing-Tour durchs Ruhrgebiet war, um sich den Strukturwandel unserer Region anzuschauen. Sie waren vor allem von der Kombination Jazz und Industriekultur begeistert.
Erst durch den Verkauf der CD's wurde klar, welche Weltklassemusiker die Gelsenkirchener JazzInitiative GEjazzt da wieder in ihrer kleinen, aber sehr feinen Jazzreihe auf Consol wieder auf die Bühne gebracht hatte. Der eine, Andrea Marcelli, musizierte bereits u.a. mit Jazzgrößen wie Bob Minzer, Mike Stern und Eddie Gomez. Der andere, Fabio Zeppetella hat bereits mit Kenny Wheeler, Lee Konitz, Tom Harrell, Enrico Rava, Paolo Fresu, Stefano Bollani und Gianluca Petrella gearbeitet.
Aber Namen sind das Eine, die Musik das Andere. Das Programm im Consol Theater, der ersten von drei Stationen dieser Kurztournee durch NRW war schon wieder was besonders.