Intimer a-cappella-Gesang
New York Voices in Essen
TEXT: Christoph Giese | FOTO: Christoph Giese
„Sing Sing Sing“, Louis Primas alten Gassenhauer, haben die New York Voices schon länger im Programm. Aber die feurige Swingnummer zündet noch immer und in der gut besetzten Lichtburg beim Auftritt des mit bislang zwei Grammys ausgezeichneten Vokalquartetts erst recht. Denn Kim Nazarian, Lauren Kinhan, Peter Eldridge und Darmon Meader alias New York Voices können mit ihrem Stimmen jeden Song noch ein wenig mehr auf Trab bringen.
Bald 25 Jahre sind die Amerikaner zusammen als Quartett unterwegs; drei von vier Mitgliedern sind von Anfang an dabei. Das hört man! Denn die New York Voices singen traumwandlerisch miteinander.
Alle haben sie klasse Stimmen, Darmon Meader spielt zudem auf der Lichtburg-Bühne immer wieder richtig gut Saxofon und Peter Eldridge löst auch schon mal den Pianisten des guten Begleittrios um den Bassisten Christian von Kaphengst ab.
Aber im Satzgesang sind diese vier Stimmen Weltklasse. Egal ob beim schnellen oder auch mal relaxten Swingen, beim Scatten oder beiImitieren von Instrumenten mit der Stimme. Immer beweisen die New York Voices ein hohes Maß an Musikalität und Geschmack.
Mit Nummern von Paul Simon, Antonio Carlos Jobim, Duke Ellington oder Stevie Wonder zeigt sich der US-Vierer bei seinem Auftritt im Rahmen des Klavier-Festivals Ruhr stilistisch breit aufgestellt. Und weiß zwischendurch auch mit ganz intimen a-cappella-Gesang oder einer zarten Ballade zu berühren.
Das alles ist purer Genuss eines zauberhaften Quartetts, das nach dem Auftritt von den Fans umringt im Foyer des altehrwürdigen Lichtspielhauses noch fleißig CDs signieren und Autogramme geben musste.