Immer überraschend
Maika beim Ruhrfestspiel-Konzert
TEXT: Christoph Giese | FOTO: Stefan Pieper
Nach nicht einmal einer Stunde kündigt Maika Küster bereits das letzte Lied an. Ein wenig erstaunt scheint das Publikum zu sein. Aber eigentlich hat man auch alles gehört was MAIKA, so nennt die Dinslakenerin ihre Band, so mitzuteilen haben.
Und das sind Lebensweisheiten, verpackt in eine unorthodoxe, gar nicht so leicht zu beschreibende Musik, die sich irgendwo im Indie-Pop tummelt. Die mal mit schepperndem Schlagzeug daherkommt, zu dem eine leicht kreischige Stromgitarre mäandernd so ein wenig Klangsuche betreibt. Und dann, im nächsten Moment, rockt die Band mit Gitarrist Jan Krause, Bassist Yannik Tiemann, Drummer Anthony Greminger und Tastenmann Benedikt Ter Braak ordentlich los.
Die Musik der Sängerin und Komponistin, die mit preisgekrönten Bands wie „Der weise Panda“ bekannt wurde, bleibt in der Sparkasse Vest immer überraschend, ist aufbrausend und laut, um dann im nächsten Moment runter zu fahren und zart und auch mal verletzlich zu klingen. Man weiß an diesem Abend aber nie so recht, wo man dran ist mit diesem Konzert zwischen Eingängigkeit und stillen Momenten, Soundgefrickel und energiegeladene Klängen.
Zusammengehalten wird alles vom Gesang. Maika Küster hat eine wunderschöne Stimme, die in diesem Konzept zumindest live nicht immer so zur Geltung kommt wie sie das könnte. Aber manchmal eben doch. Ganz am Schluss etwa. Da kommt die Bandleaderin zur Zugabe nur mit ihrem Pianisten zurück auf die kleine Bühne und singt auf Polnisch ganz reduziert ein berührendes Stück. Vielleicht der schönste Moment des ganzen Abends.
Die Fotos zu diesem Beitrag stammen vom PENG-Festival 2023.