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"Gespielte Geschichten"

WDR Bigband auf Zollverein

Essen, 01.09.2010
TEXT: Kurt Rade, Kathrin Zimmermann | FOTO: Kurt Rade

Gestern Abend im gut gefüllten "Schacht "XII" der Zeche Zollverein. Gary Burton, Marcelo Nisinman, Javier Girotto und die WDR Bigband Köln widmeten sich der zeitgenössischen Interpretation des Tango mit Werken von Astor Piazzolla bis Anibal Troilo.

Es war das Eröffnungskonzert 2010/2011 und es stand im Zeichen des Tango unter der musikalischen Leitung von Chefdirigent der WDR Big Band Michael Abene. Mit drei hochkarätigen Gästen wurde es ein Abend der besonderen Art.

Vor allem Gary Burton faszinierte mit seinem Vibraphon die Zuhörer. Der 67jährige der schon mit Größen wie Pat Metheny und Chick Corea zusammengearbeitet hatte, bearbeitete sein Vibraphon in exzellenter Art und Weise. Dem argentinischen Bandoneon-Virtuosen, Marcelo Nisinman, sah und hörte man seine Wurzeln an. Im Laufe des Abends wurde er eins mit seinem Bandoneon, dem typischsten aller Tango-Instrumente. Es schien so, als würde das Instrument für ihn atmen.

Der Saxofonist Javier Girotto, ebenfalls argentinischer Abstammung, begeisterte vor allem durch seine kraftvollen Soli. Das Ensemble begleitete die drei stimmungsvoll und führte die Zuschauer nach Solischleifen und Spannungsbögen immer wieder zum Ausgangspunkt zurück.

Auf den ungewöhnlich langen Notenblättern schienen Worte zu stehen. So tauchte das Publikum durch die virtuos vorgetragene Musik förmlich in südamerikanische Geschichten ab. Nicht nur die Phantasie, auch das Auge wurde bezaubert, wenn Gary Burton mit den vier Mallets seinem Vibraphon gleich eine ganze Klangfarbpallette entlockte. Von fein bis grob, leise bis laut, hoch bis tief. Einfach faszinierend. Sehr gefühlvoll begleitete er sich selbst mit seinem ganzen Körper.

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