Bild für Beitrag: Frederik Köster Trio | Auf den Spuren von Chet Baker und den alten Blueslegenden
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Frederik Köster Trio

Auf den Spuren von Chet Baker und den alten Blueslegenden

Köln, 21.01.2019
TEXT: Uwe Bräutigam | FOTO: Uwe Bräutigam

Der Trompeter Frederik Köster spielt in der Rehe JazzTrane3 an drei Tagen im Studio 672 des Stadtgartens. An jedem Abend hat er eine andere Bandbesetzung. Am dritten Abend spielt er im Trio mit dem Gitarristen Tobias Hoffmann und dem Bassisten David Helm (der Matthias Akeo Nowak vertritt). Das Trio spielt Stücke die von Chet Baker interpretiert wurden und dazu alte Blues Nummern als Kontrastprogramm. Bei den Chet Baker Nummern spielt Frederik Köster nicht nur Trompete sondern singt auch, wie es Baker tat. Ein Konzertabend mit alten Standarts, von den 20er bis zu den 50er Jahren.

Gleich im ersten Blues Stück Dark Was The Night And Cold Was The Ground von Blind Willie Johnson, zeigt sich, das es keine bessere Wahl für diese Stücke geben konnte als den herausragender Gitarristen Tobias Hoffmann . Dieses alte Bluesstück gilt als eines der wichtigsten Slidegitarren Stücke der Bluestradition überhaupt. Tobias Hoffmann spielt dieses Stück mit seinen Call and Response Passagen auf kongeniale Weise auf seiner Fender Jaguar.

Dann führt Frederik Köster das Publikum, wie er sagt, in die heile Welt der 50er Jahre mit Time after Time. Er singt und spielt Trompete ganz im Stil von Chet Baker und natürlich auf höchsten Niveau. Danach folgt Willie Dixons Blues Klassiker Spoonful, den Eta James und Howlin Wolf bekannt gespielt haben. Es waren aber die Bluesrock Versionen der 60er von Cream und Ten Years After, die das Stück einem breiten Massenpublikum bekannt gemacht haben. Tobias Hoffmann spielt dazu eine herrlich dreckige Bluesgitarre und Frederik Köster übernimmt mit der Trompete die Gesangslinie und improvisiert darüber. Ein echtes Gänsehaut Stück. Weiter geht es mit dem Hoagy Carmichael Song I Get Along Without You Very Well in der Chet Baker Fassung. Auch hier zeigt sich Frederik Köster als Crooner. Der Song ist nicht nur durch Chet Baker bekannt, sondern ebenso wie Time Afer Time hat Frank Sinatra ihn berühmt gemacht.

Auch im zweiten Set wurde das Publikum von Frederik Kösters Trio in eine Jazz Bar der 50er Jahre entführt. Mit dem Gerome Kern Standart Look For The Silver Lining wird das zweite Set eröffnet. Danach folgt ein weiterer Blues Klassiker den Eric Clapton mit Cream berühmt machte: Crossroads von Robert Johnson.

Der herausragenden Gitarrenarbeit von Tobias Hoffmann , den Trompetensoli von Köster und dem Bass von Davis Helm gelingt es den vielgespielten Song neues Leben einzuhauchen. Nach der “heilen Welt“ von I Remember You, folgt als Kontrastprogramm ein Song, der über die etwas einfältige Liebeslied Lyrik weit hinausgeht, Strange Fruits. Ein Song von Abel Meeropol, in dem die Lynchmorde an Afroamerikanern in den Südstaaten thematisiert werden. Berühmt wurde der Song durch Billie Holiday, die ihn 1939 im Club Café Society sang.

“Southern trees bear a strange fruit,
blood on the leaves and blood at the root,
black body swinging in the Southern breeze,
strange fruit hanging from the poplar trees.”

Weil es ein wichtiges Stück schwarzer Kultur ist, sagt Frederik Köster, will er diesen Song spielen. Das Trio spielt Strange Fruits nur instrumental. Besonders das berühmte Trompetensolo verfehlt auch im Stadtgarten nicht seine Wirkung. Wenn Frederik Köster die Gesangslinien in hohen Registern spielt, bekommt die Trompete einen klagenden Klang. David Helm streicht dazu den Bass mit dem Bogen.

Der letzte Song ist noch ein Lied aus dem Chet Baker Repertoire Old Devil Moon. Neben dem großartigen Trompetenspiel, gibt es ein bemerkenswertes Duospiel von Tobias Hoffmann und David Helm .

Das Publikum spendet reichlich Beifall und mit der Zugabe geht ein hochkarätiger Retro Jazz Abend zu Ende. Chet Baker hat sich für einen Abend in Köln reinkarniert und wurde wunderbar durch raue Bluesnummern konterkariert.

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