Bild für Beitrag: Energievolle und feinsinnige Improvisation | Draksler-Cudars-Duo bei Soundtrip NRW
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Energievolle und feinsinnige Improvisation

Draksler-Cudars-Duo bei Soundtrip NRW

Bochum, 04.11.2016
TEXT: Heinrich Brinkmöller-Becker | FOTO: Heinrich Brinkmöller-Becker

Beim letzten Moers Festival ließ sie im Duo mit Susana Santos Silva mit einem beeindruckenden Duo-Konzert Kritik und Zuhörerschaft aufhorchen, jetzt tourt sie mit Matiss Cudars an der Gitarre im Rahmen der Reihe Soundtrip NRW ebenfalls im Duo mit unterschiedlichen MusikerInnen vor Ort durchs Land: die jetzt in Amsterdam lebende slowenische Pianistin Kaja Draksler. Im Kunstmuseum Bochum präsentiert das Duo gemeinsam mit dem „Ankermann“ Martin Blume an den Drums und der Wuppertalerin Gunda Gottschalk an der Violine einen Soundtrip-typischen Abend der Improvisierten Musik.

Im ersten Set tritt das Duo allein auf. Läufe auf dem präparierten Flügel, hohe Gitarrentöne, ein paar Akkorde zeugen von einem allmählichen Herantasten an eine gemeinsame Klangproduktion. Es wird langsam lauter und dichter, ein vibrierender sirenenartiger Gitarrenton mischt sich zum dissonanten Akkordspiel auf dem Tasteninstrument, bei dem Kaja Draksler immer wieder in den Resonanzboden greift und die Saiten direkt auch mit unterschiedlichen künstlichen Klangerzeugern traktiert. Das Duo kreiert so einen intensiven Klangraum, einen rätselhaften Schwebezustand.

Auch im folgenden Set mit Quartett-Besetzung finden die vier MusikerInnen aus einem scheinbar inkohärenten Sound etwa von angeschlagenen Klaviersaiten, von Geräuschen aus der Gitarre, der Perkussion und der Violine zu einer gemeinsamen Stimme, zu einem energischen und energievollen Miteinander. Gunda Gottschalk arbeitet hochvirtuos mit unbändigem Furor, getrieben von Martin Blume s immer wieder subtil vorantreibender Perkussion. Mit repetitiven Läufen gibt Kaja Draksler der geballten Dynamik eine „strukturierende“ Passung. Nach einem gewissen Höhepunkt von Verdichtung nehmen sich die Musiker in einem Fading Out mit Vogelgezwitscher und anderen Geräuschen bis zur vollständigen Stille zurück.

Die Zugabe – eigentlich von der Länge her ein drittes Set – beginnt mit intermittierenden Läufen am Piano, begleitet vom Pizzicato der Violine und Noiseeffekten der Gitarre. Ein Gong und die flehentliche Reaktion der Geige erinnern ein wenig an ostasiatische Idiome. Erreicht wird insgesamt eine ruhigere und zurückhaltendere Improvisation, deren Einfallsreichtum bei der Pianistin ein gelegentliches Schmunzeln hervorruft. Ganz ohne Begleitung durch Perkussion und Klavier entspinnt sich am Ende zwischen den beiden Saiteninstrumenten ein feinsinniger Dialog, der die Zuhörerschaft noch einmal in den Bann zieht. Der Abend möge nicht enden.

An den folgenden Tagen tritt das Duo in wechselnder Besetzung in Duisburg, Bielefeld, Münster, Bonn, Düsseldorf, Köln, Hagen und Wuppertal auf. Nähere Informationen: www.soundtrips-nrw.de

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