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Eine Stadt feiert den Jazz

18. Hildener Jazztage 2013

Hilden, 05.06.2013
TEXT: Bernd Zimmermann | FOTO: Zbyszek Lewandowski, Bernd Zimmermann

Peter Baumgärtner lässt die Schultern hängen und lächelt zufrieden. War doch der letzte Tag der 6-tägigen Jazztage in Hilden ganz nach seinem Geschmack. Endlich Sonnenschein und eine schöne Outdoor-Location und ein Ende mit ganz viel Gefühl.

Begonnen hatten die 18. Hildener Jazztage mit einem Konzert, bei dem der künstlerische Leiter höchstselbst die Trommelstöcke schwang und mit Kristin Korb und Martin Sasse ein vielbeachtetes Konzert vor begeistertem Publikum gab [wir berichteten]. Am zweiten Tag folgte ein Doppelkonzert mit dem Thomas Hufschmidt Trio und Susan Weinert "Networx". Während das Thomas Hufschmidt Trio ( Thomas Hufschmidt (p), Ingo Senst (Bass) und Thomas Alkier (dr) feinperligen PianoJazz auf die Bühne des Jugendzentrums Area51 zauberte präsentierte die Formation aus dem Saarland um Susan Weinert (Git) einen stark an Oregon erinnernden Gitarrensound mit polnischem Einfluss. Kein Wunder verbindet sie doch mit ihren beiden polnischen Mitstreitern Andrzej Olejniczak und Cezary Konrad eine lange Freundschaft.

Ein Höhepunkt sollte auch in diesem Jahr wieder der Tag im Wohnstift Haus Horst werden. Traditionell findet hier an dem Feiertag ein gemeinsames großes Fest mitder Hildener Jazzgemeinde und den Bewohnern des Wohnstifts statt. Mit dabei das Duo Magnolia mit Anne Hartkamp (Vocal) und Philipp van Endert (Git) und die WDR Big Band feat. Jeremy Pelt (tr, flgh). Doch leider machte die Witterung dem geplanten Open Air Event im wunderschönen Park ein Strich durch die Rechnung. Der Regen der Vortage hatte die Wiese so durchweicht, dass das Publikum wohl mit den Stühlen eingesunken wären. Also wurde das Konzert kurzerhand in eine leider zugige Unterfahrt verlegt, was zwar den Musikern die Laune, nicht aber die Spiellaune verhagelte. Auch das Publikum nahm die widrigen Umstände mit erstaunlicher Gelassenheit hin. Die neue CD von Magnolia ("Wait a Second") ließ auf ein spannendes Konzert hoffen. Wie würden die z.T. mit raffinierten Effekten garnierten Stücke live funktionieren? Die Antwort kam promt. Philipp van Endert untermalte die Stimmakrobatik Anne Hartkamp s feinfühlig und gekonnt. Von der WDR Big Band war danach nichts anderes zu erwarten als ein fulminantes Konzert mit Werken des legendären Jazzpianisten Horace Silver, der in diesem Jahr seinen 85. Geburtstag feiert.

Zum musikalischen Sundowner ging es dann am Abend in den Silo der Gottschalksmühle. "In the backyards of our souls" präsentierten Martina Gassmann (Voc.) und Frank Wingold (Git.). Brillant und mitreißend auch dieses Konzert im proppe vollen Silo. Beste Jazzclub-Stimmung, die von der lebendigen, immens ausdruckstarken Musik des Kölner Duos angeheizt wurde.

Pure Jazzclub-Atmosphäre versprühte auch der 4. Tag des Festivals. Im Mittelpunkt zunächst das QQTec mit dem J.A.S. Trio und dem Klaus Heidenreich Quartett. Während die Ersteren mit eher gefälligem Jazz das restlos gefüllte QQTec beschallte bot das Klaus Heidenreich Quartet mit dem diesjährigen Echo Jazz Preisträger Sebastian Sternal am Piano Modern Jazz vom Feinsten. Den Abschluss feierte die Hildener Jazzgemeinde dann bis tief in die Nacht im Blue Note, dem Wohnzimmer von Axel Fischbacher der dort mit seinem New Quintet wahre Jazzclub-Atmosphäre erzeugte.Am Samstag folgte die "International JazzNight" (siehe gesonderter Bericht).

Auch der Abschlusstag des Festivals bot ein erstklassiges Programm. Das Warming up bestritt das Soulfood Organ Quartet aus Essen mit Modern, Groove und Contemporary Jazz. Danach begannen die Augen des künstlerischen Leiters Peter Baumgärtner zu strahlen als Chester Thompson mit Joe Dvidian (dr) und Michael Rinne die Bühne betraten. Völlig entspannt und unaufgeregt brillierte der ehemalige Drummer von Frank Zappa und Genesis mit der kleinen Besetzung auf kleiner Bühne. Ein Augen- und Ohrenschmaus zugleich. Eher enttäuschend danach die Darbietung von Caroline Henderson und ihre Band. Am Rande des Jazz, mit wenig Abwechslung aber zugegebenermaßen viel Charme absolvierte das Quartet an diesem wunderbaren lauen Sommerabend ihr Programm.

Höchst niveauvoll ging es dann aber doch noch beim Ausklang des Festivals im kleinen Kreis mit Laia Genc und Stephan Mattner zu. Filligrane Kompositionen, gefühlvoll interpretiert und mit , wie schon am Anfang erwähnt, viel Gefühl vorgetragen, spielten die beiden sich in die Köpfe des andächtigen Publikums. Ein Abschluss, wie er nicht besser hätte platziert sein können.

Insgesamt besuchten ca. 4000 Menschen die 20 Konzerte.

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