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Eine Erfolgsgeschichte

7. Ystad Sweden Jazzfestival 2016

Ystad, 31.08.2016
TEXT: Bernd Zimmermann | FOTO: Bernd Zimmermann, Tim Dickinson

Es ist eine Erfolgsgeschichte, dieses YstadSweden JazzFestival. Auch in diesem Jahr kamen wieder über 8.000 Zuschauer, womit die Kapazitäten der Spielorte auch weitestgehend ausgeschöpft sind. Bereits im nächsten Jahr soll das Festival um einen Tag verlängert werden und die Suche nach weiteren und größeren Spielorten geht weiter.

Was ist das Geheimnis dieses YstadSweden JazzFestivals, das in nur 7 Jahren zu einem der herausragenden Jazzfestivals in Europa avanciert ist? Der Hauptgrund ist das große Engagement des von Thomas Lanz, dem Direktor des Ystad Teater, und Jan Lundgren, dem künstlerischen Leiter und einem der beliebtesten Jazzmusiker Schwedens, geleitete 11-köpfige Festivalkomitee sowie den zahllosen ehrenamtlich arbeitenden Volunteers, die alljährlich für einen reibungslosen Ablauf dieser herausragenden Veranstaltung sorgen.

Auch die regelmäßige werbliche und presseseitige Präsenz in den internationalen Medien trägt zunehmend Früchte. Immer häufiger sind zum Beispiel deutschsprachige Festivalbesucher anzutreffen. Aber es geht den Festivalmachern mit ihrer internationalen Präsenz nicht nur darum, internationale Gäste zu gewinnen, sondern Ystad und die Region Skåne als europäische Kulturregion bekannt zu machen.

Dabei war die Entstehung dieses Jazzfestivals eher ein Zufall, wie uns Thomas Lanz augenzwinkernd bei einer der allabendliche im Jagdhafen stattfindenden Jazzsessions verriet. Er wollte vor 8 Jahren unbedingt ein Festival in Ystad etablieren und traf eher zufällig den Jazzpianisten Jan Lundgren. "Es hätte damals genauso gut ein Opernfestival werden können, aber heute bin ich glücklich, dass es Jazz ist".

Mit einem Umzug der Volunteers, Festivalbesucher und einer Streetmarching-Band durch die Innenstadt wird alljährlich das Festival eröffnet. Vorne weg der Theater-Direktor und der künstlerische Leiter. Aber auch schon Tage vorher findet man vor dem Scala, einem der ältesten Kinos Schwedens, einen Infostand.

Die Programmgestaltung ist, aus deutscher Sicht, ebenfalls bemerkenswert und garantiert den Erfolg dieses Festivals. Große Namen, herausragende Künstler und gleichermaßen nationale Jazzmusiker sind regelmäßig im Festivalprogramm zu finden. Von ihnen werden die schönsten und interessantesten Orte bespielt und jedes Jahr kommen neue Orte hinzu. So zum Beispiel das ehemalige, 1267 gegründete Franziskanerkloster, das heute als Museum genutzt wird und in diesem Jahr mit einer interessanten Ausstellung über urzeitliche Instrumente aufwartet. In der Klosterkirche fanden vier der herausragendsten Konzerte mit Paolo Fresu, Joachim Kühn, Michael Wollny und Heinz Sauer sowie Dave Liebman und Jean-Marie Machado statt. Vor allem die Konzerte der kirchenerprobten Kühn, Wollny und Sauer stachen aus dem großen Festivalangebot hervor. Die Drei wussten die feine Akustik des sakralen Gebäudes in besonderer Weise zu nutzen. Kühn und Wollny fluteten den Raum mit Klängen, ließen sie sich überlagern, um im rechten Moment wieder Ruhe einkehren zu lassen. Die drei wurden dann bei den beiden Konzerten auch vom fachkundigen schwedischen und vielfach auch deutschen Publikum frenetisch gefeiert. Diese Reihe an diesem Ort ist eine ganz besondere Bereicherung des Festivals.

An großen Namen wartete das 7. YstadSweden JazzFestival mit dem bereits erwähnten Paolo Fresu mit gleich drei Auftritten, Richard Galliano, der auch der diesjährige Ehrengast war, Joe Lovano, der ein Gastspiel mit der Bohuslän Big Band gab, Hugh Masekela, der Smooth-Jazz-Legende Bob James und Dave Liebman auf.

In den kleinen, oft zu entdeckenden Spielorten, wie zum Beispiel dem bereits erwähnten Scala, dem Per Helsas gård (großartiger schwedischer Kuchen) oder dem Hos Morten Café (ausgezeichnete dänische Smörrebröds) tummelten sich meist die schwedischen Jazzmusiker, wie Bernt Rosengren, Anders Bergcrantz, Filip Jers, Karin Hammar oder Anders "Chico" Lindvall, die vom schwedischen Publikum nicht weniger geliebt werden wie die großen Stars.

Das YstadSweden JazzFestival wäre nicht das YstadSweden JazzFestival, wenn nicht auch Jan Lundgren regelmäßig in die Tasten greifen würde. Der umtriebige, sympathische Pianist sagte nicht nur jedes einzelne Konzert an, sondern stand selbst zwei Mal auf der Bühne. Zum einen präsentierte er zusammen mit Paolo Fresu und Richard Galliano deren Mare Nostrum II Projekt, zum anderen mit Mattias Svensson (Bass) und dem Bonfigioli Weber String Quartet die Musik des schwedischen Pianisten Jan Johansson.

Sommer, Sonne, Strand und das 2016 zum besten Hotel Schwedens prämierte "Saltsjöbaden" waren die Ingredienzien für weitere Konzerte und auch das Angebot für die Jazzfans der kommenden Jahrzehnte waren, wieder im Programm.

Dieses Festival und die Umgebung von Ystad ist eine Reise wert und die Festivalmacher schaffen es jedes Jahr aufs Neue, die Freude auf das nächste Jahr zu entfachen.

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