Bild für Beitrag: Eine echte Entertainerin | Dee Dee Bridgewater in Dortmund
Bild für Beitrag: Eine echte Entertainerin | Dee Dee Bridgewater in Dortmund
Bild für Beitrag: Eine echte Entertainerin | Dee Dee Bridgewater in Dortmund

Eine echte Entertainerin

Dee Dee Bridgewater in Dortmund

Dortmund, 24.05.2013
TEXT: Christoph Giese | FOTO: Christoph Giese

Wen hat Dee Dee Bridgewater in ihrer langen Karriere nicht schon alles auf der Bühne verkörpert. Sie war Ella Fitzgerald, Edith Piaf oder Billie Holiday. Letztere interpretiert sie auch in ihrem neuen Programm. Mit „Billie, Abbey and me“ unterhielt die US-Amerikanerin jetzt prächtig im Dortmunder Konzerthaus.

Weil sie eine echte Entertainerin ist. Dee Dee Bridgewater singt mit dem ganzen Körper, sie scattet stilsicher, imitiert mit der Stimme auch mal täuschend echt eine Posaune. Sie gestaltet aus jedem Stück ihre persönliche, kleine Theater-Nummer. Schließlich ist sie auch eine mit Preisen ausgezeichnete Schauspielerin, was nicht zu übersehen ist.

Die Frau hat Bühnenpräsenz! Und kommt dabei immer supersympathisch rüber. Aber sie weiß sich auch zurückzunehmen. Billie Holidays „Good Morning Heartache“ singt sie verhalten und mit bluesiger Note. Dem Klassiker „Besame Mucho“ verleiht sie einen süßlichen Schmerz.

Aber dann. Gershwins „A Foggy Day“ verwandelt ihr vorzügliches Quartett um ihren Langzeit-Pianisten Edsel Gomez in eine furios swingende Nummer, der Dee Dee Bridgewater mit ihren dynamischen Klangmalereien noch mehr Fahrt verleiht. Und Stücken der großen Abbey Lincoln treibt sie zwar das Lakonische aus, mit der ihre verstorbene Kollegin diese Songs immer sang, aber nicht deren Magie.
Dass diese Grand Dame des Jazzgesangs in wenigen Tagen 63 Jahre alt wird – geschenkt. In der Form von Dortmund schubst Dee Dee Bridgewater so schnell keine der vielen talentierten jungen Stimmen vom Thron der heißesten Jazzröhre.

Suche