Bild für Beitrag: Ein Klangästhet in der Zeche Carl | Erik Truffaz
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Ein Klangästhet in der Zeche Carl

Erik Truffaz

Essen, 06.04.2011
TEXT: Christoph Giese | FOTO: Christoph Giese

Lang und weich zieht er seine Trompetenlinien, die er auch gerne mal mit Dämpfer vor dem Schalltrichter spielt. Erik Truffaz ist ein Klangästhet und ein Musiker, der sich über Genregrenzen hinwegsetzt.

„The Secret Of the Dead Sea“ heißt das erste Stücke auf der aktuellen CD „In Between“ des in der Schweiz geborenen französischen Trompeters. Und mit dieser Nummer beginnt er auch sein Konzert in der Zeche Carl.

Eine Nummer, die ein wenig geheimnisvoll beginnt, bevor leicht sphärische Keyboardsounds von Benoît Corboz, der stoisch wummernde E-Bass von Marcello Giuliani und die leicht treibenden Drumbeats von Alberto Malo der Nummer ihren repetitiven, groovenden und zugleich ungemein atmosphärischen Charakter verleihen.

Schon dieses lange Auftaktstück legt die Lust der Musiker offen, sich aus Sounds und Rhythmen ihren eigenen, manchmal leicht verhangen verträumten, dann aber wieder rockig lauten Klangkosmos zu kreieren.

Mit seinem vibratolosen, an Miles Davis erinnernden Trompetenton, den er durchaus sparsam einzusetzen weiß, prägt Erik Truffaz den perfekt aufeinander abgestimmten Bandsound.
Der passt aktuell prima in einen Club wie in den Konzertsaal der Zeche Carl. Vor allem auch, wenn dann noch die junge Schweizerin Anna Aaron am Ende zum Quartett hinzu stößt, um die Vokalnummern, die auf Truffaz´ Album von Sophie Hunger interpretiert werden, zu singen. Darunter auch Bob Dylans wundervolles „Dirge“.

Anna Aaron, Songschreiberin, Sängerin und Pianistin, durfte sich übrigens als Opening Act des Abends gut eine halbe Stunde dem zahlreichen Publikum mit ihren eigenen Kompositionen vorstellen. Und begeisterte mit ihrer Stimme, ihrem reduzierten Klavierspiel und herrlich melancholischen Songs.

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