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Ein Ermöglicher der improvisierten Musik

Sepp Hiekisch-Picard geht in den Ruhestand

Bochum, 26.06.2022
TEXT: Heinrich Brinkmöller-Becker | FOTO: Heinrich Brinkmöller-Becker

Ein Hauch von Melancholie weht durch das Kunstmuseum Bochum bei seinem Sommerfest: Sepp Hiekisch-Picard hat seinen letzten Arbeitstag und geht in den Ruhestand. Über 40 Jahre prägte der Stellvertretende Museumsdirektor und Kurator nicht nur die Ausstellungen des Kunstmuseums, sondern war hauptinitiativ und -verantwortlich für die Musikveranstaltungen dort. Ob Festivals wie Kemnade International, das Ruhrjazz-Festival und vor allem die kontinuierlich laufenden Reihen wie Klangbilder und Soundtrips NRW: Sepp Hiekisch-Picard sorgte hartnäckig und beständig dafür, dass das Who is who der internationalen und regionalen Szene des Jazz und der improvisierten Musik in Bochum Auftritte bekam, dass das Kunstmuseum Bochum zu einer festen Adresse für diese Musikrichtung wurde. Bemerkenswert dabei die oft wunderbare Verbindung der jeweils aktuellen Ausstellung zur Musik – praktizierte Synästhesie.

Und jetzt zum Abschied ein Konzert, ein würdiger Abschied, wie er auch passender nicht sein kann: Schlagzeuger und Perkussionist Martin Blume , ein Dauergast im Kunstmuseum, gibt mit Xu Fengxia ein Duo-Konzert erster Güte. Die chinesisch-stämmige Musikerin an der Guzheng, einem pentatonisch gestimmten zitherähnlichen Instrument, zupft und streicht die 21 Saiten mit unbändiger Energie, stille, lyrisch-zurückhaltende Phasen wechseln mit solchen von großer Dynamik. Martin Blume nimmt das jeweilige variationsreiche Temperament kongenial auf, verblüffend ist die sehr enge Entsprechung der Spielweisen der beiden – eine perfekte musikalische Kommunikation. Xu Fengxia steckt mit ihrer guten Laune geradezu an, die Modulationen ihrer Stimme oder auf dem 3-saitigen Sanxian oder der zum Teil gitarrenähnlich gespielten Guzheng zeugen von einer technisch brillanten und ausgesprochen einfallsreichen und vielseitigen Künstlerin. Das begeisterte Publikum fordert noch eine Zugabe: Ein furioses Finale endet mit einem Dankesgruß an Sepp Hiekisch-Picard – schöner kann ein Abschied von dem Ermöglicher solcher Klangevents nicht klingen.

Nrwjazz schließt sich diesem Dank ausdrücklich an, wir hoffen, dass das Kunstmuseum Bochum die fruchtbare Tradition weiterführt, (improvisierte) Musik und Kunst zu verbinden und ein entsprechender Klang- und Experimentierraum zu bleiben. Die Signale der Museumsleiterin, Noor Mertens, geben Anlass zu Optimismus.

Und dir, lieber Sepp, ganz herzlichen Dank für die vielen Konzerte, die vielen Klangereignisse, die wir durch dich erfahren durften. Wir hoffen auf viele weitere gemeinsam erlebte Konzerte in Zukunft!

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