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Ein emotionaler Start

Das vierte New Colours Festival hat begonnen

Gelsenkirchen, 19.09.2025
TEXT: Uwe Bräutigam | FOTO: Stefan Pieper

Nach der Rettung durch die RAG-Stiftung startet das vierte New Colours Festival mit einem mitreißenden Konzert der österreichischen Formation. Tränen der Erleichterung bei den Organisatoren und Begeisterung beim Publikum – so gelingt ein Festivalstart trotz aller Widrigkeiten.

Mit einer emotionalen und kulturpolitischen Ansprache eröffnete Bernd Zimmermann das Eröffnungskonzert in der voll besetzten Kaue in Gelsenkirchen. Er beschrieb das Wechselbad der Gefühle bei der Vorbereitung des Festivals, als wenige Wochen vor Beginn das Land NRW mitteilte, dass es keine Förderung geben würde. Das schien das Aus für das mutige Projekt zu bedeuten, ein Jazz-Festival in Gelsenkirchen zu etablieren. Doch Susanne Pohlen und Bernd Zimmermann ließen sich nicht entmutigen und suchten weiter nach Fördermitteln. Die RAG-Stiftung sprang ein und übernahm die Fördergelder des Landes. Damit war das Festival gerettet.

Zimmermann berichtete, dass während dieser dramatischen Tage auch die Stadt Gelsenkirchen sie sehr unterstützt habe. Dabei versagte ihm die Stimme und Tränen flossen einen Moment lang. Man spürte, welche Anspannung diese Festivelvorbereitung kostete und wie hochemotional dieser Prozess war. Aber man spürte auch die große Freude darüber, dass nun vier Tage lang in Gelsenkirchen großartige Musik erklingen würde und die Stadt in einem anderen Licht erscheint als in der negativen Berichterstattung nach den desaströsen Wahlen.

Kleine Big Band aus Graz ganz groß

Eine besondere Freude war es Bernd Zimmermann, die Band anzusagen, die das Festival eröffnete: Jazz Bigband Graz Smal. Diese Formation ist ein Quintett, das aus der Jazz Bigband Graz hervorgegangen ist. Schon vor 20 Jahren haben der Saxofonist Heinrich von Kalnein und der Trompeter Horst-Michael Schaffer eine Bigband in Graz gegründet, die sich in vielem von der klassischen Bigband unterschied. Jazz traf auf Weltmusik und Rock.

Doch eine solche große Formation hat eben auch ein Eigenleben, und manche Projekte lassen sich in einer kleineren Band besser verwirklichen. So entstand die Idee, aus der Bigband, die natürlich weiter besteht, eine Small-Version herauszuschälen, die dann einzelne interessante Musiker*innen als Gäste einladen sollte. Diese Band hat bis auf ihre Geschichte eigentlich nichts mehr mit einer Bigband zu tun. Ein Element wurde aus der Bigband übernommen: die ungeheure Spielfreude der Musiker.

Band mit Doppelspitze

Die Band aus Graz hat zwei sehr profilierte Musiker an ihrer Spitze: Heinrich von Kalnein, einen Saxofonisten und Flötisten von internationalem Format, und den herausragenden Trompeter und Flügelhornspieler Horst-Michael Schaffer, der auch Leiter der Bigband ist. Mit dieser Doppelspitze lässt sich arbeiten. Die beiden Musiker stellten eine Band aus hochkarätigen Musikern zusammen: der armenische Pianist Karen Asatrian an den Keyboards, Thomas Wildung aus der Steiermark am Bass und Christian Leitner, der auch aus Österreich stammt, aber seit vielen Jahren in München lebt und dort Professor an der Musikhochschule ist. Als Gast war der großartige Gitarrist Hanno Busch mit dabei.

Fruits of Passion and Sorrow

Die Band aus Graz spielte vor allem Stücke aus ihrem aktuellen Album „Fruits of Passion and Sorrow". Die Musik dieses Albums wurde von einigen Kritikern mit den Brecker Brothers und ihren Highlights verglichen. Bis auf den armenischen Perkussionisten Arto Tuncboyaciyan, der in Gelsenkirchen nicht dabei war, entsprach die Band auf dem Festival der Besetzung des Albums.

Die Stücke wurden nicht nur von Heinrich von Kalnein und Horst-Michael Schaffer geschrieben, sondern auch von Karen Asatrian und von Hanno Busch . Beide Musiker brachten besondere Noten in die Band. Karen Asatrian spiegelt die farbenfrohe Musik des armenischen Volkes wider, aber auch den Schmerz und das Leid, das die Armenier erlebt haben. Die Frucht im Titel des Albums ist natürlich die Nationalfrucht Armeniens, der Granatapfel. Besonders spürbar waren diese Elemente in dem Stück „One for Smal" von Karen Asatrian. Und nicht nur in diesem Stück zeigte Karen auch sein virtuoses Keyboardspiel.  Hanno Busch , den einige noch von den Heavytones kennen, steuerte rockige Passagen mit seinen beiden Stücken „Maxi" und „I'll Do Mine" zum Programm bei.

Ein Saxofonklang wie bei Coleman Hawkins

Im Mittelpunkt des Konzertes standen aber vor allem Heinrich von Kalnein und Horst-Michael Schaffer. Heinrich von Kalnein spielte wunderbar warme Saxofonpassagen, die an die Musik des großen Coleman Hawkins erinnerten. Einige Male setzte er auch die Flöte ein und verbreitete auch hier viel Wärme. Horst-Michael Schaffer, der nicht ganz so viele Soli hatte wie von Kalnein, spielte sehr druckvoll auf Trompete und Flügelhorn. Auch seine Musik strahlte Freude aus. Kein Zufall, dass er auch ein Stück in Dur komponiert hatte, während die allermeisten Stücke in Moll stehen.

Das Publikum war von der Musik der Jazz Bigband Graz Smal begeistert und spendete reichlich Beifall. Und obwohl die Band sich nicht lumpen ließ und zwei lange Sets spielte, konnte das Publikum nicht genug bekommen, und so musste noch eine Zugabe her.

Ein fulminantes Eröffnungskonzert voller Energie, Spielfreude und Wärme – genau der richtige Einstieg für das bunte New Colours Festival.

Das New Colours Festival geht noch bis einschließlich Sonntag, 21. September. ALLE INFOS

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