Bild für Beitrag: Ein Abend auch zum Mitmachen | Michael Gees & Markus Stockhausen
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Ein Abend auch zum Mitmachen

Michael Gees & Markus Stockhausen

Gelsenkirchen, 16.09.2015
TEXT: Christoph Giese | FOTO: Christoph Giese

Für den Pianisten Michael Gees bedeutet die von ihm vor einigen Jahren schon ins Leben gerufene Reihe KonzertMeditation in erster Linie, einen Fokus auf Aufmerksamkeit zu setzen. Musik mit allen Sinnen erfahren. Dinge wahrnehmen. Das Publikum, den Raum, die Instrumente, die untergehende Sonne. All das soll idealerweise einfließen in die Improvisationen des Abends. Denn spontan soll die Musik sein, aus dem Hier und Jetzt entstehen.

Den Auftakt gestaltet der von Gees eingeladene Gast aber erst einmal alleine mit dem Publikum. Und der renommierte Trompeter Markus Stockhausen holt die Zuhörer sofort raus aus der rein passiven, puren Genießerecke und macht mit ihnen minutenlang Atem- und Singübungen.

So werden Körper und Geist geöffnet für die Klänge der beiden Ausnahmemusiker. Und die sind keineswegs nur meditativ, wie man beim Titel dieser Veranstaltungsreihe ja vermuten könnte. Bissig spielt Stockhausen seine Trompeten und sein Flügelhorn bisweilen, während Michael Gees die Noten auf der Klaviertastatur sogar manchmal richtig fröhlich tänzeln lässt.

Aber es liegt auch schon mal eine herrliche Schwere auf den Tönen. Und Stille. Momente der Besinnung, in denen dem Nachschwingen des zuletzt gespielten Tons gerne ganz in Ruhe nachgehört wird. Das Duo verwöhnt mit kreativer Klangsuche zwischen musikalischen Stilen und Stimmungen. Dann schnappt sich Markus Stockhausen ein Becken, hält das Becken mit einem kurzen Band in der Hand und schafft nur durch das unterschiedlich starke Anschlagen mit einem Paukenschlägel nach und nach anschwellende Soundlandschaften, die man besten mit geschlossenen Augen auf sich wirken ließ.

Schließlich durfte das Publikum in der Kellerbar des Consol Theaters auch wieder mitmachen. Und zu Klavierakkorden von Markus Stockhausen gemeinsam mit ihm Energien fließen lassen. Beim Singen – natürlich wieder mit geschlossenen Augen.

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