Bild für Beitrag: Don‘t get around much any more | COVID-19-Editions
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Don‘t get around much any more

COVID-19-Editions

Bochum, 27.05.2020
TEXT: Heinz Schlinkert | FOTO: s.u.

Bekannte Songs werden im Moment oft als ‚Corona-‚ oder ‚COVID-Editionen‘ umgetextet und bei YouTube eingestellt. Für den Jazz muss man da nicht lange suchen, der Renner ist Don‘t get around much any more von Duke Ellington. Der englische Titel allein schon könnte für diesen Zweck geschrieben worden sein, so erfüllen auch instrumentale Versionen ihren Zweck. Solo-Auftritte kann man dazu leicht mit der Webcam selbst aufnehmen. Bands können mithilfe von ZOOM oder ähnlichen Programmen, an die wir uns in letzter Zeit gewöhnt haben, trotz Distanzregeln zusammen spielen. Die Fenster-Anordnung im Video macht die Band auch visuell erfahrbar.

Am besten gefällt mir hier die französische Avalon Jazz Band (Foto oben links und Mitte), die Swing im Stil des Pariser Hot Club de France der 30er Jahre spielt. Vor allem die Sängerin Tatiana Eva-Marie und der Violinist Adrien Chevalier fallen positiv auf. Diese Band, die auch sonst gute Musik macht und viel Wert auf Outfit und Bühnen-Ambiente legt, präsentiert Duke’s Song satirisch: der Bassist spielt im Bademantel und gähnt erstmal ausgiebig, die Sängerin schält eine Möhre und imitiert damit wohl ein Guiro. Doch es geht auch um die Befindlichkeit:

“… I can't visit the club

Macron says we're at war

8 pm's the new curfew

Don't get around much anymore …”

Bei den Texten solcher Songs geht es meist um die Situation der Quarantäne und um Hygiene-Maßnahmen incl. dem Aufruf zu Hause zu bleiben. Stay at home, über diesen musikalischen Aufruf von Camille Bertault hat nrwjazz vor kurzem berichtet, ähnlich über Mario Biondi.

Auch die Bekleidung spielt offenbar eine wichtige Rolle. Gerade Hüte sind ja im Jazz legendär, so auch bei Phyllis Robinson, der Dame in Rot (2. Foto rechts), die sehr engagiert auf der Mundharmonika spielt und singt und wieder spielt. 0 Kommentare bei You Tube – die Leute sind eben doch manchmal höflich.

Women of the World (Foto unten) ist ein Ensemble von Frauen aus aller Welt, sie singen für “tolerance, but wisdom, respect, and joy”. Dies Video wurde nur mit Smartphones aufgenommen.

La Pompe Dallas (Foto oben rechts): Kathryn Hackett singt begleitet von zwei Gitarren und einem Bass, ziemlich schrammelmäßig, aber mit einem guten Solo auf der E-Gitarre von Mark Deffebach und einem Kazoo-Solo, Versprecher inklusive, der Sängerin.

Wem das noch nicht genügt, es gibt noch mehr:

- “A self-quarantined grandpa shows you his socially distanced day, leere Regale im Supermarkt und ein namenloser Opi, der emsig alle Präventions-Ratschläge befolgt und dazu auch noch singen muss. (3. Foto rechts)

- Lisa Mount (2. Foto links) spielt auf der Posaune den Song als Hymne („An anthem“) “… on her balcony in New Orleans, serenading a nearly empty street. Frenchmen Street is, in normal times, a music hub, with 15 music clubs in 2 blocks. For now, it's shut down, awaiting the end of contagion.”

- Dan + Claudia Zanes Social Isolation Song Series #21
Inzwischen gibt es schon 70 Social Isolation Songs, Tendenz steigend…

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Fotos: screenshots aus:

oben links und Mitte Avalon Jazz Band

https://www.youtube.com/watch?v=TcW3vY0XWBY

oben rechts La Pompe

https://www.youtube.com/watch?v=RxfMmGQYjz0

rechts 2. Foto

https://www.youtube.com/watch?v=PlfdWCbV-4U

rechts 3. Foto

https://www.youtube.com/watch?v=St78cb_FXVs

links 2. Foto

https://www.youtube.com/watch?v=7RSz0nrb11g

unten Women of the World

https://www.youtube.com/watch?v=ax3JVOKvRCk

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