Bild für Beitrag: „Don´t fence me in“ | Bohuslän Big Band feat. Nils Landgren
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„Don´t fence me in“

Bohuslän Big Band feat. Nils Landgren

Essen, 29.03.2011
TEXT: Christoph Giese | FOTO: Christoph Giese

Einen passenderen (Album-)Titel hätten sie kaum finden können. „Don´t fence me in“ heißen das aktuelle Projekt und die neue CD der Bohuslän Big Band und ihres künstlerischen Leiters Nils Landgren. Einengen lassen sich diese Musiker nämlich nicht, wie das Konzert der Schweden und ihres britischen Arrangeurs und Dirigenten Colin Towns in der Grugahalle bewies.

Die Musik von Cole Porter in ein neues Licht rücken – gar nicht so simpel. Zigfach sind viele Titel des berühmten amerikanischen Komponisten und Liedtexters schon bearbeitet worden. Doch Colin Towns gelangen magische Neuversionen.

So verbreitet „I love Paris“ ein leicht kubanisches Flair, unter „What is this thing called love“ werden geschickt Reggae-Rhythmen untergerührt und die eigentliche Ballade „Begin the Beguine“ bekommt hier viel Schwung und mächtig Druck von den Bläsern verpasst.

Selbst ein Gassenhauer wie „I get a kick out of you“, den schon Frank Sinatra oder Marlene Dietrich sangen, funktioniert durch sein Klasse-Arrangement auch in der gesangslosen Bigband-Version. Und ganz überraschend legen bei „In the still of the night“ alle Musiker ihre Instrumente sogar zur Seite und mutieren zum a-cappella-Chor.

Nils Landgren setzt auf der Posaune solistische Akzente und betätigt sich auch als Sänger und charmanter Plauderer zwischen den Stücken. Aber es ist der Gesamtsound der Bigband, die durchaus auch mal ein paar schräge Klänge einbaut, der bei diesem Projekt begeistert.

Richtig hitzig wird die Stimmung an diesem Montagabend aber nie. Das liegt auch am Ambiente der zwar abgehängten, aber dennoch überdimensionierten Grugahalle. Ein kleinerer Spielort wäre für dieses Konzert wohl passender gewesen.

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