Bild für Beitrag: Die Kreatur erwacht | Andre Meisner's CD-Release-Konzert
Bild für Beitrag: Die Kreatur erwacht | Andre Meisner's CD-Release-Konzert
Bild für Beitrag: Die Kreatur erwacht | Andre Meisner's CD-Release-Konzert
Bild für Beitrag: Die Kreatur erwacht | Andre Meisner's CD-Release-Konzert

Die Kreatur erwacht

Andre Meisner's CD-Release-Konzert

Duisburg, 29.10.2012
TEXT: Bernd Zimmermann | FOTO: Bernd Zimmermann

Ein Lokalmatador, ein Saxophon und Standing ovations. Nicht möglich? Doch. Bei Andre Meisner's CD-Release-Konzert in Duisburg. Zweihundert kamen zum Solo-Programm des neuen Projekts "Kreatur" und waren begeistert.

Jahrelang war er auf der Suche, setzte sich damit auseinander, wie das Saxophonspiel durch den Einsatz von Effekten bereichert werden könnte. Tüftelte, probierte und komponierte, denn selbstverständlich sollte das, was bei seinen Forschungen herauskam, auch live und in Echtzeit umgesetzt werden können, spontan steuerbar. Das Ergebnis, eine spezielle Kombination verschiedener elektronischer Geräte und eigener selbstangefertigter Spezialkonstruktionen, die die Möglichkeiten üblicher Effekt- und Loopgeräte um Weiten überschreitet. Und heraus kam die Geschichte einer Kreatur, die erschaffen wird und sich auf eine lange Reise macht.

Als er die Bühne betrat musste er sich erst einmal sammeln, so überwältigt war er von der Kulisse. Hoch konzentriert, hatte er doch ein beinahe zweistündiges Konzert vor sich, bei dem er sich keine Sekunde ausruhen konnte. Fußpedale bedienen, Computer beobachten, dessen Zicken korrigieren, improvisieren, moderieren und natürlich: Saxophon spielen. Da hatte er sich schon ganz schön was vorgenommen, denn die Tücken der Technik sind eines Musikers Alptraum.

Aber alles ging gut. Und wer da nun meint, nur ein Saxophonist auf der Bühne, das sei langweilig, den belehrte Andre Meisner in genialer Weise eines Besseren. Groovig, kreativ und bunt waren die Sounds, die er da zusammenbaute und dass er sein Instrument beherrscht wissen die Duisburger aus diversen Konzerten dieser, von den Politikern kulturell abgewirtschafteten Stadt.

Unterhaltsam dabei auch die Videokunstwerke des VisualitätenKabinett Erika. Bilder und Musik erzeugten eine so audio-visuelle Dichte, einen hypnotischen Sog, dem sich keiner entziehen konnte.

Standing ovations, pure Begeisterung war der Lohn. Sichtlich gerührt bedankte Meisner sich nach dem Konzert bei allen, die die Schöpfung seiner Kreatur miterleben mussten.

Dieses Projekt hat das Zeug zu etwas ganz Großem und wer weiß, wie oft Andre Meisner hiermit im Ruhrpott noch zu sehen ist?

Suche