Bild für Beitrag: Die ganze Vielfalt des Jazz | 25. Internationales Jazzfestival Viersen 2011
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Die ganze Vielfalt des Jazz

25. Internationales Jazzfestival Viersen 2011

Viersen, 27.09.2011
TEXT: Bernd Zimmermann | FOTO: Bernd Zimmermann

Am Donnerstag beim Geburtstagskonzert platzte die kleine Viersener Festhalle fast aus allen Nähten als Tromborne Shorty sein funkig-jazziges Feuerwerk abbrannte. An den folgenden Tagen ging es dann etwas beschaulicher zu.

Zugegeben, das diesjährige Programm auf der großen Bühne war schon mehr was für Liebhaber großer Formationen. Das BuJazzo (Bundesjugendjazzorchester), die WDR Big Band feat. Eddie Daniels, das European Jazz Ensemble und auch die Nils Landgrens Funk Unit waren schon eher was Leute mit einem Hang zu viel Gebläse. Und natürlich machen solche Formationen auch immer etwas her. Aber wer genauer in das Programm schaute, konnte doch feststellen, dass es da auch Platz für Formationen gab, die nicht gleich mit einem Reisebus vorgefahren werden mussten.

Für den obligatorischen akademisch-wissenschaftlichen Part auf dem Viersener Jazzfestival war in diesem Jahr die Lutz Häfner Group zuständig, die sich mit dem Gitarristen Adam Rodgers verstärkt hatte. Sicherlich befriedigte auch Pablo Held Trio wieder die eher puristisch veranlagten Jazzfans. In zwei Sets spielten die drei wieder jeweils eine Stunde ohne Pause durch. Für Musiker und Publikum stets eine intellektuell durchaus herausfordernde Übung.

Für die eingängigeren leichten Töne zeichneten Lisa Bassenge und Tobias Weidinger’s T-Funk verantwortlich. Letztere ließen im Keller der Festhalle den späten Samstagabend groovig ausklingen. Dabei zeigte der bereits erwähnte Lutz Häfner, dass er sein Saxophon nicht nur im jazzmäßigen Highendbereich beherrscht, sondern auch bei den eher groovigen, tanzbaren Tracks der T-Funker.

Namentlich wie musikalisch, die Puristen mögen es verzeihen, waren aber sicher neben Tromborne Shorty am Donnerstag, die Nils Landgren Funk Unit am Freitag und Curtis Stigers am Samstag die Höhepunkte dieser jeweiligen Tage. Nicht ganz zu verstehen warum die Veranstalter den Beginn dieser beiden Programmpunkte jeweils auf Mitternacht gelegt hatten und diese beiden Formationen vor fast halbleeren Rängen spielen mussten.

Während die Funk Unit mit einem um diese Tageszeit noch glänzend aufgelegten Nils Landgren die Festhalle im wahrsten Sinne des Wortes zum Tanzen brachte, präsentierte Curtis Stigers mit nur drei Begleitern Jazz Standards, wie „Bye Bye Blackbird“ oder seinen eigenen Dauerbrenner "I wonder why". Kurzweilige erfrischende Jazzunterhaltung auf höchsten Niveau was die beiden Formationen da jeweils ablieferten.

Resumee: Auf den ersten Blick wirkte das diesjährige Programm des Viersener Jazzfestivals im Vergleich zu den Vorjahren etwas bieder und hausbacken. Wer da war, erlebte aber ein vielfältiges und abwechslungsreiches Programm - eben die ganze Vielfalt des Jazz.

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