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DECOLONIA LAB IN KÖLN

RAMESH SHOTHAM MIT SOUNDS FAMILIAR

Köln, 02.10.2025
TEXT: Uwe Bräutigam | FOTO: Uwe Bräutigam

Im Rahmen des Festivals DeColonia LAB spielte die deutsch-indische Band Sounds Familiar, eine Familienband von Ramesh Shotham , im Kulturbunker in Köln-Mülheim.

INDISCHE UND WESTLICHE KLÄNGE

Es war der erste öffentliche Auftritt der Projektband Sounds Familiar. Obwohl fast alle Bandmitglieder sich von Geburt an kennen, haben sie noch nie alle zusammen gespielt. Zwei Bandmitglieder leben in Köln, der Perkussionist Ramesh Shotham und sein Sohn Keshav Purushotham und zwei Mitglieder leben in Südindien, Naresh Purushotham und seine Tochter Sahana Naresh. Naresh Purushotham ist der Bruder von Ramesh. Also eine Band aus Brüdern, Onkeln, Neffen, Nichten und Cousin und Cousine. Sounds familiar. Dazu kam ein Bandmiglied, das nicht zur Familie gehörte. Niklas Schneider ist Schlagzeuger in der Indie Band von Keshav, die Keshavara heißt. Also ein bisschen Familienanschluss hatte auch er.

In der Band trafen nicht nur Familienmitglieder aufeinander, die seit vielen Jahrzehnten in unterschiedlichen Kulturkreisen leben, sondern auch unterschiedliche musikalische Genre, wie Jazz, elektronische Musik, südindische Klassik und Indie Musik. Die Instrumente waren westlich und indisch, Keshav spielte E-Gitarre und Elektronik, Niklas Schneider bediente Drums und Keyboard Bass, Naresh Purushotham spielte das südindische Saiteninstrument Vina, Ramesh Shotham spielte die indischen Tempeltrommel Tavil, die tönerne Ghatam Trommel, eine kleine Rahmentrommel und die Maultrommel. Sahita und Keshav steuerten Gesang zur Musik bei. So entstand ein Sound, der sich allen Kategorien widersetzte, zeitgenössisch, mit indischen und europäischen Wurzeln. Musik mit einer dekolonialen und postmigrantischen Perspektive, die trotz aller Vielschichtigkeit deutlich indisch eingefärbt war.

RHYTHMISCHES FEUERWERK MIT DER TEMPELTROMMEL TAVIL

Einige der Stücke waren in Englisch, andere in Tamil, eine der ältesten indischen Sprachen, wie der Titel Vaanam Azhuthalum, bei dem es um das Gefühl des Zweifelns geht. Dieses Stück ist auch auf Ramesh Shotham s neuen Album Weirdly in Time, das im November erscheinen wird. Aus dem Album sind zwei weitere Titel, die im Programm waren, Niroshta und In Plain Sight, obwohl der letztere Titel englisch ist, singt Sahana in Hindi. Alle anderen Stücke wurden extra für das Konzert geschrieben oder arrangiert, von Keshav und Naresh. Ein Stück steuerte auch der Schlagzeuger Niklas Schneider bei, ein sehr atmosphärischer Song.

Ein Titel war dem Tempel des Hindu Sonnengottes Surya gewidmet, Surya Mandir. Kehav spielte Sampels von seinen Feldaufnahmen aus südindischen Tempeln, mit dem Klang von Tempeltrommeln und Nadaswaram (Doppelrohrblattinstrument) ein und versetzte so das Publikum in einen Hindutempel in Tamil Nadu. Die Tempelatmosphäre ging dann in ein Tavilsolo von Ramesh über, Dholak Time.

Sahana mit ihrer schönen Stimme sang die meisten Lieder, einige sang auch Keshav, zum Teil mit ihr im Duett, wie bei dem Song Indische Götter im Sauerland. Bei dem Sahana sogar  Deutsch singt. Respekt.

Mit indischen Vinaklängen von Naresh, der die klassische südindische Musik einbrachte, elektronische Drones und der Sound der E-Gitarre von Keshav, der einen hybriden Indie Sound beisteuerte, die verschiedenen indischen Trommeln und nicht zuletzt die südindische Trommelsprache Konakal von Ramesh, der ein rhythmisches Feuerwerk entfachte, verbunden mit dem Gesang Sahanas, so schuf Sounds Familiar eine hypnotische Musik, der sich das Publikum im gut besuchten Kulturbunker in Mühlheim nicht entziehen konnte. Nicht nur die kleine Tochter von Sahana, die mit ihrem Papa im Saal saß, war mit dem Konzert zufrieden, auch das Publikum verließ nach dem Konzert erfüllt von der Musik den Saal. Das Publikum war überraschend jung, die große Mehrheit war zwischen 20 und 40 Jahre alt.

MASALA MOVEMENT - COMMUNITY BUILDING

Einige Leute besuchten noch eine Fotoausstellung oder blieben noch zur Aftershow Party. DeColonia LAB, ein viertägiges Festival, war der Rahmen in dem das Konzert angesiedelt war, organisiert vom Verein Masala Movement, ein Zusammenschluss von Mitgliedern der indischen Diaspora in Köln und darüber hinaus. Masala Movement e.V. gibt es schon seit 20 Jahren. Der Titel des Festivals deutet schon auf seinen Inhalt, eine postkoloniale, dekoloniale Perpektive zu entwickeln. Dazu gab es Workshops, Tanzvorführungen, Filme, Diskussionsrunden und Live Musik. Eine der Forderungen, die auf dem Festival gestellt wurde, war “Give it Back“ die Rückgabe von Beutekunst aus Südasien. Das Festival bot ein breites und buntes Kulturprogramm mit kritischen Untertönen. Ein Ziel des Festivals war:

Community Building – ein Miteinander schaffen, Netzwerke aufbauen und Plattformen entwickeln für (post-) migrantische Initiativen in Köln und darüber hinaus.

 

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